Süddeutsche Zeitung

Schauspielerin Claudia Michelsen:"Wir Deutschen fühlen uns ja schnell bedroht"

Sie ist eine von Deutschlands meistbeschäftigten Schauspielerinnen: Claudia Michelsen über Ausbrüche aus dem Alltag - und wieviel Geld Schauspieler wirklich haben.

Von Kristiana Ludwig und Jan Willmroth

Nach dem Interview mit der Süddeutschen Zeitung steht Claudia Michelsen vor dem Café in Charlottenburg und raucht. Als ein Straßenzeitungsverkäufer vorbeikommt, verwickelt sie ihn in ein Gespräch, bestellt ihm einen Kaffee und ein Croissant und hört sich seine Lebensgeschichte an. Berührungsängste hat sie offensichtlich nicht, dafür ehrliches Interesse an ihren Mitmenschen. "Wir Deutschen fühlen uns ja schnell bedroht von zu viel Offenheit", sagt sie.

Michelsen, 46, gehört zu den meistbeschäftigten Schauspielerinnen Deutschlands. Mehr als 80 Filmrollen hat sie in 25 Jahren gespielt. Sie mimt die Kommissarin im Magdeburger Polizeiruf, hat mit etlichen ihrer Hauptrollen Preise abgeräumt und wird kommende Woche in der ARD als reiche Aufsichtsrätin zu sehen sein, die sich von einem Betrüger verführen lässt. Das Drehbuch erinnert sehr stark an die Klatten-Affäre, die vor wenigen Jahren mit einer Verurteilung des Peinigers von BMW-Erbin Susanne Katten endete.

Ob sich ihre Arbeit finanziell lohnt? "Man verdient vielleicht in einem kurzen Zeitraum sehr viel, aber da muss man auch 15-Stunden-Tage in Kauf nehmen", sagt Michelsen. Wenn man drehe, sei das eine Ausnahmesituation. "In den Zwischenzeiten muss man dann davon leben." Man denke immer, Schauspieler hätten das große Geld auf dem Konto, sagt sie, aber so sei es nicht.

Wie sich ihr erster Ausbruch aus dem Alltag angefühlt hat, warum sie bis 20 nie über Geld nachdachte - und warum es gut war, dass sie als Kind kein West-Fernsehen schauen konnte, lesen Sie im Interview mit SZ Plus.

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