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Remix OS:Android für PCs: Das kann die kostenlose Windows-Alternative

Lesezeit: 2 min

Von Mirjam Hauck, Barcelona

Auf rund 80 Prozent aller Smartphones läuft Android. Das Betriebssystem von Google ist mittlerweile neun Jahre alt und hat viele Konkurrenten vom Markt gedrängt. Allein Apples iOS kann derzeit einigermaßen mithalten und füllt weitgehend den Rest des Marktes. Alle anderen sind raus: Blackberrys Anteil ist praktisch nicht mehr messbar, Mozilla hat Firefox OS mittlerweile eingestellt und Microsofts Windows Phone kam Analysten zufolge zuletzt gerade einmal auf ein Prozent.

Ganz anders sieht der PC-Markt aus. Microsoft dominiert ihn mit älteren und neueren Windows-Versionen. Mehr als 80 Prozent aller Nutzer haben Windows auf ihrem Rechner installiert. Alternative Betriebssysteme wie Chrome OS oder Linux-Distributionen wie Ubuntu fristen ein Nischendasein. Das soll sich jetzt ändern und zwar mit der Android-Variante Remix OS.

Kostenlos downloadbar , aber der Play Store fehlt noch

Remix OS baut auf der Arbeit des Android-x86-Projekts auf, bislang gab es allerdings nur Entwickler-Versionen für den PC. Auf dem Mobile World Congress in Barcelona hat Jide Technology, das Unternehmen hinter Remix OS, jetzt die erste Betaversion angekündigt. Jide ist ein chinesisches Unternehmen, gegründet von drei ehemaligen Google-Mitarbeitern. Die Beta von Remix OS kann vom 1. März an kostenlos heruntergeladen werden.

Remix OS besitzt eine Taskleiste und einen Homescreen, auf dem mehrere Apps gleichzeitig in Fenstern ausgeführt werden können. Sie lassen sich beliebig verschieben. Zudem gibt es einen Dateimanager, der sich per Drag- und Drop befüllen und leeren lässt. Der Nutzer kann das System per Maus und Tastatur oder per Touch-Bedienung steuern. Alle bekannten Android-Apps aus der Smartphone- und Tablet-Welt lassen sich in Remix OS installieren.

Allerdings hat Remix OS ein größeres Problem: Googles Play Store ist noch nicht integriert. Damit fehlt der einfache Zugang zu allen Apps, die Android-Nutzer gewohnt sind. Laut Jide soll er in den nächsten drei bis sechs Wochen kommen, wenn Google das Betriebssystem zertifiziert habe. Bis es soweit ist, lässt sich der Play Store manuell nachinstallieren.

Neue Hardware

Jide-Mitgründer David Ko gab bekannt, dass seine Firma unter anderem mit dem spanischen Hardware-Produzenten Wolder zusammenarbeite, der im Sommer zwei kleine Laptops mit einem zehn und elf Zoll großen Bildschirm auf den Markt bringen werde. Die "nubooks" sollen ein Touch-Display haben und sich zum Tablet umfunktionieren lassen. Sie sollen etwa 250 Euro kosten.

Für eigene Hardware mit Remix OS, einen Mini-PC und einem Tablet, hatte Jide im vergangenen Jahr Geld per Kickstarter gesammelt.

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