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Rauchen:Zuschlag ohne Basis

Obwohl Rauchen ein Gesundheitsrisiko ist, gibt es zumindest aus mathematischer Sicht keinen Grund, von Rauchern in der privaten Krankenversicherung höhere Prämien zu verlangen. Zu diesem Ergebnis kommt die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV). Aktuare sind bei Versicherern für die Bewertung von Risiken und die Kalkulation der Prämien zuständig. Raucher erkranken häufiger als Nichtraucher und verursachen höhere Gesundheitskosten. Gleichzeitig haben sie eine kürzere Lebenserwartung, die Versicherer müssen über einen kürzeren Zeitraum Leistungen bezahlen. Eine Analyse der DAV hat gezeigt, dass sich die beiden Effekte ausgleichen. Zurzeit sind höhere Prämien für Raucher aus Sicht der Aktuare also nicht gerechtfertigt. Das könnte sich künftig aber ändern, wenn sich durch den medizinischen Fortschritt die Behandlungskosten oder die Lebenserwartung ändern.

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SZ vom 07.05.2019 / iss
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