Süddeutsche Zeitung

Provinzial-Fusion:Verdi will mitreden

Nachdem die öffentlichen Versicherer Provinzial Rheinland und Provinzial Nordwest zusammengehen wollen, hat die Gewerkschaft Widerstand angekündigt. Dabei gehe es aber nicht um grundsätzliche Opposition.

Von Herbert Fromme und Friederike Krieger, Köln

Die Gewerkschaft Verdi kündigt Widerstand gegen die geplante Fusion der öffentlichen Versicherer Provinzial Rheinland und Provinzial Nordwest an. Nach jahrelangen Verhandlungen hatten die Eigner der beiden Gesellschaften am Dienstagabend eine gemeinsame Erklärung mit Eckpunkten für ein Zusammengehen veröffentlicht. Darin bestätigen sie im Wesentlichen die Details, über die die Süddeutsche Zeitung bereits berichtet hatte. Die fusionierte Gruppe soll ihren Hauptsitz in Münster haben, der Schaden- und Unfallversicherer in Düsseldorf sowie der Lebensversicherer und die Provinzial Nord Brandkasse in Kiel. Die Gremien der Anteilseigner, das sind Sparkassen- und Landschaftsverbände, müssen dem Vorschlag noch zustimmen. Verdi moniert, dass die Gespräche an den Arbeitnehmervertretern vorbei geführt worden seien. "Wir werden den Widerstand organisieren", kündigte Fachbereichsleiter Frank Fassin an. "Dabei geht es nicht um grundsätzliche Opposition, aber wir sagen, so nicht." Die Gewerkschaft will bei der Fusion mitreden. Sie verlangt, dass der öffentlich-rechtliche Auftrag der Gesellschaften in Staatsverträgen festgeschrieben wird. Außerdem dürfe es keine Entlassungen geben, die Standorte müssten erhalten bleiben. Die beiden Provinzial-Gruppen beschäftigen zusammen rund 5800 Mitarbeiter. Bei der Provinzial Nordwest gab es am Mittwoch eine Belegschaftsversammlung.

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Quelle:
SZ vom 06.09.2018
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