Playmobil:Niederlage
Der Spielzeughersteller Playmobil ist bei dem Versuch gescheitert, acht Betriebsräte der IG Metall gerichtlich aus dem Betriebsrat eines seiner Standorte zu entfernen. Zwar hätten die Arbeitnehmervertreter "die Grundsätze der vertrauensvollen Zusammenarbeit durch Handlungen und Äußerungen" verletzt, jedoch haben sie sich keine groben Pflichtverletzung zuschulden kommen lassen, entschied das Arbeitsgericht Nürnberg.
Hintergrund sind heftige Auseinandersetzungen im Playmobilwerk im fränkischen Dietenhofen. Angesichts von Temperaturen von weit mehr als 30 Grad im Hitzesommer 2018 hatten die acht Metallgewerkschafter die Beschäftigten der Kunststofffabrik über die geltende Arbeitsstättenverordnung informiert, wonach ihnen bei einem Anstieg auf 35 Grad stündliche Pausen zustünden. Das Management der Playmobil-Muttergesellschaft Geobra Brandstätter wertete die schiere Information als unerlaubten Aufruf zu ungenehmigten Hitzepausen. Nachdem das Verhältnis zwischen Management und IG Metall schon länger vergiftet ist, zog die Firma vor Gericht. Dort scheiterte kürzlich der Versuch einer gütlichen Einigung im Zuge einer Mediation durch einen Güterichter, so dass das Gericht am Mittwoch eine Entscheidung verkündete. Worin die gleichzeitig monierten "Verstöße gegen die Grundsätze des vertrauensvollen Zusammenarbeit" im Einzelnen bestanden, teilte das Gericht nicht mit.