Süddeutsche Zeitung

Personalumbau:Deutsche Bank beruft Vorstand für Digitales

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Deutsche Bank baut Vorstand um

Die Deutsche Bank hat erstmals einen Vorstand für Digitales berufen. Das erfuhr die Süddeutsche Zeitung aus Finanzkreisen. Diese Aufgabe soll der bisherige Organisationsvorstand Henry Ritchotte übernehmen.

Die Personalie ist Teil eines größeren Vorstandsumbaus, über den der Aufsichtsrat am Dienstagabend beraten wollte. Den Plänen zufolge soll außerdem der bisherige Finanzchef Stefan Krause das Ressort Strategie und Operational Excellence übernehmen. Neuer Finanzchef soll der frühere Eon-Finanzvorstand Marcus Schenck werden, der zuletzt bei Goldman Sachs arbeitete.

Stefan Krause hat sich schon seit Längerem auf die neue Aufgabe vorbeitet. "Meine Aufgabe ist nicht nur die reine Bilanztechnik - ein Finanzvorstand muss strategisch denken", sagte Krause am Dienstag zur SZ.

Schenck mit Bedacht gewählt

Die Wahl ist kein Zufall: Schenck kennt Aufsichtsratschef Paul Achleitner seit Jahren. Auch die Bank kennt er von innen, weil er als McKinsey-Berater in der Bank unterwegs war.

Stephan Leithner, bisher Rechtsvorstand, soll diese Aufgabe abgeben. Er soll sich künftig auf seine Verantwortung als Europa-Chef konzentrieren. Den Job des Rechtsvorstands übernimmt Christian Sewing, ein enger Vertrauter von Jürgen Fitschen und Anshu Jain, der viel Erfahrung als Risikomanager hat und zuletzt in London stationiert war.

Eine weitere spannende Personalie ist Henry Ritchotte: Der bisherige Organisationsvorstand wird künftig den Bereich Digitales führen. Ein Thema, das so manche Kritiker innerhalb der Bank bisher als vernachlässigt ansahen, angesichts der immer stärker werdenden Konkurrenz von Unternehmen wie Paypal oder Apple.

20 Vorstände an der Spitze

Die Deutsche Bank, die gleich 20 Vorstände an der Spitze stellt, wollte den Wechsel von Schenck bisher nicht kommentieren. Die Personalie werde aber Thema auf der Aufsichtsratssitzung am Mittwoch sein. Zudem wolle die Bank dann Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. Das Ergebnis dürfte vor allem durch Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten belastet sein.

Ein ausführliches Porträt über den bisherigen Finanzvorstand der Deutschen Bank, Stefan Krause, lesen Sie in der Mittwochsausgabe der Süddeutschen Zeitung.

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