Süddeutsche Zeitung

Osram:AMS will die volle Kontrolle 

Der österreichische Sensor-Spezialist AMS will beim Münchner Lichtkonzern Osram nun doch voll durchregieren. AMS teilte am Montagabend mit, man strebe einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit Osram an. Damit hätte das Unternehmen vollen Zugriff auf die Kasse von Osram, müsste den übrigen Aktionären allerdings eine Abfindung und eine Garantiedividende bieten. AMS-Chef Alexander Everke erklärte, der Vertrag solle "beiden Unternehmen die Möglichkeit geben, auf effiziente Weise zusammenzuarbeiten und unsere gemeinsame strategische Vision der Schaffung eines weltweit führenden Anbieters von Sensorlösungen und Photonik zu verwirklichen". Bisher hatte sich AMS auf den Standpunkt gestellt, ein solcher Vertrag sei zur Finanzierung der bis zu 4,6 Milliarden Euro schweren Übernahme von Osram nicht nötig. Die AMS-Aktionäre hatten vor Kurzem eine 1,65 Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung beschlossen. Um den Vertrag abschließen zu können, braucht AMS eine Mehrheit von 75 Prozent auf der Hauptversammlung von Osram. Bisher kontrollieren die Österreicher aber nur knapp 60 Prozent der Anteile.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4793066
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 11.02.2020 / Reuters
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.