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Opel-Betriebsrente:Das Wunder von Rüsselsheim

Während andere Großunternehmen ihre Betriebsrenten Knall auf Fall kündigen, plant der Autokonzern Opel, seine erst 1997 abgeschaffte Betriebsrente noch in diesem Jahr wieder einzuführen.

Zur Zeit verhandelten Vorstand und Arbeitnehmervertreter über die Details der künftigen Regelung, bestätigte eine Opel-Sprecherin dem Handelsblatt.

Damit fährt die deutsche Tochter von General Motors einen anderen Kurs als die Commerzbank und der Versicherer Gerling, die die Betriebsrenten gekündigt oder drastisch gesenkt haben.

So hatte die Commerzbank in dieser Woche angekündigt, die Betriebsrenten ihrer rund 26.000 Beschäftigten aus Kostengründen zum Jahresende zu kündigen.

Kritik aus der Politik

Bereits zuvor hatte Gerling die Betriebsrenten vieler Mitarbeiter zum 1. Januar um 30 bis 50 Prozent verringert. Die Kündigung oder Kürzung von Betriebsrenten durch die Unternehmen stößt in der Politik ganz überwiegend auf Kritik.

Opel-Betriebsratschef Klaus Franz bewertete die Einigungschancen in seinem Unternehmen als gut. Vorstand und Arbeitnehmervertreter seien sich "grundsätzlich einig", wieder eine Betriebsrente einzuführen, allerdings "nicht zu den früheren Konditionen", sagte er. Jedem Opel-Mitarbeiter sei klar, dass der Konzern sparen müsse.

Mit der Betriebsrente könne der Automobilhersteller aber in jedem Fall seine Attraktivität als Arbeitgeber deutlich erhöhen.

Seit März 1997 kommen neu eingestellte Opel-Mitarbeiter nicht mehr in den Genuss einer Betriebsrente.

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