Süddeutsche Zeitung

Monatelanger Tarifstreit:Piloten bei Lufthansa Cargo streiken zwei Tage

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Streik der Piloten bei Lufthansa Cargo angekündigt

Die Pilotenvereinigung Cockpit hat für diesen Mittwoch und Donnerstag Streiks bei der Frachtfluggesellschaft Lufthansa Cargo angekündigt. Die Piloten würden von Mittwoch 3.00 Uhr durchgehend bis Donnerstag 22.30 Uhr die Arbeit niederlegen, teilte Cockpit mit. Mit diesem Streik solle ein neuer Tarifvertrag für die Übergangsversorgung erreicht werden.

Nach Angaben der Lufthansa sind 21 Flüge betroffen. Das Unternehmen kündigte einen Sonderflugplan an, um möglichst viele Flüge sicherzustellen. Allerdings werde rund die Hälfte der Fracht ohnehin an Bord von Passagierflugzeugen befördert und sei daher nicht betroffen.

Gewerkschaft begründet Schritt mit Verhalten des Managements

Im Tarifstreit geht es um die künftigen Übergangsrenten für 5400 Piloten und Co-Piloten der Fluggesellschaften Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings. Die Lufthansa hat die bisherigen Regeln zum Jahresende 2013 gekündigt. Sie will erreichen, dass die Piloten frühestens mit 60 Jahren (bislang 55) in den bezahlten Vorruhestand gehen können. Zudem soll das durchschnittlich zu erreichende Austrittsalter von 58 auf 61 Jahre angehoben werden. Dazu wurden komplexe Übergangsregeln angeboten.

Da das Lufthansa-Management seit Monaten auf weitestgehend unveränderten Maximalforderungen beharre, sehe sich Cockpit zu diesen weiteren Maßnahmen gezwungen, erklärte die Gewerkschaft. Der Konzernvorstand sei aufgefordert, endlich Signale zu senden, die eine Wiederaufnahme konstruktiver Verhandlungen ermöglichten.

Lufthansa reagiert mit Unverständnis

Aus Lufthansa-Sicht ist der erneute Streikaufruf "weder verständlich noch verhältnismäßig", da die Arbeitgeberseite Kompromissbereitschaft gezeigt und weitere Verhandlungen angeboten habe, heißt es von Seiten des Unternehmens. Von den vorgeschlagenen Anpassungen der Übergangsversorgung sei kein einziger Cargo-Pilot betroffen.

Cockpit hat seit April in bislang fünf Streikwellen 4300 Flüge mit rund 480 000 betroffenen Passagieren ausfallen lassen.

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SZ.de/Reuters/fie
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