Süddeutsche Zeitung

Möglicher Vergleich im Hypothekenstreit:13 Milliarden Dollar Strafe für JP Morgan

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Es wäre eine Rekordsumme: Mit einer Zahlung von 13 Milliarden Dollar soll die amerikanische Großbank JP Morgan Medienberichten zufolge die Ermittlungen wegen ihrer umstrittenen Hypothekengeschäfte beenden. Doch die Abmachung könnte noch platzen.

Die US-Großbank JP Morgan hat sich offenbar mit dem amerikanischen Justizministerium auf eine Strafe von 13 Milliarden Dollar zur Beilegung zahlreicher strittiger Hypotheken-Geschäfte geeinigt.

Generalstaatsanwalt Eric Holder und JP Morgan-Chef Jamie Dimon sollen sich am Freitag vorläufig auf diese Lösung verständigt haben. Das berichten unter anderem die Financial Times sowie die New York Times. Es wäre die höchste Summe, die je ein einzelnes Unternehmen in den USA in einem Vergleich gezahlt hat.

Eine Befreiung der Bank von einer strafrechtlichen Verantwortung sei damit aber nicht verbunden. Da Einzelheiten noch ausverhandelt werden müssten, könnte die Abmachung zudem noch platzen, hieß es. Wird die Einigung aber verbindlich, müsste JPMorgan mehr zahlen als vermutet: Bislang hatte es geheißen, es laufe wohl auf eine Zahlung von elf Milliarden Dollar hinaus. JP Morgan und das Justizministerium wollten sich zu den Angaben zunächst nicht äußern.

In dem Streit geht es um Geschäfte mit riskanten Wertpapieren zwischen 2005 und 2007, vor Ausbruch der Finanzkrise. JP Morgan werden Gesetzesverstöße beim Verkauf von Wertpapieren und Immobilienkrediten in dieser Zeit vorgeworfen. Nach dem Platzen der Preisblase am amerikanischen Immobilienmarkt wurden die meisten mit Hypotheken besicherten Wertpapiere weitgehend wertlos, die Besitzer machten hohe Verluste.

Bereits am Samstag war bekannt geworden, dass sich JP Morgan mit der Regulierungsbehörde Federal Housing Finance Agency (FHFA) vorläufig auf eine Zahlung von vier Milliarden US-Dollar geeinigt haben soll. Diese vier Milliarden wären in dem Vergleich von 13 Milliarden Dollar mit dem Justizministerium dann enthalten.

JPMorgan hat immer wieder Ärger mit Behörden und der Justiz, zuletzt wegen des Skandals um den sogenannten "Londoner Wal" - einen Händler, der mit riesigen Derivate-Positionen 6,2 Milliarden Dollar verzockt hat.

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