Süddeutsche Zeitung

Mert Eksi:Vermarkter trennt sich von schwulenfeindlichem Youtuber

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Der Youtuber Mert Eksi hat ein Problem mit Homosexuellen. "Das ist unmenschlich sowas", sagt er in einem Video, das er am Montag hochgeladen hat. Eksi pocht dabei auf die Meinungsfreiheit: "Ok, ich sage, ich bin gegen Schwule. Akzeptiert das. Das müsst ihr akzeptieren, meine Meinung müsst ihr akzeptieren."

Offensichtlich muss das nicht jeder akzeptieren: Sein Vermarkter Divimove hat sich diesen Dienstag von Eksi getrennt, der auf Youtube mit Musik und Videoblogs bislang mehr als 700 000 Abonnenten erreicht. In einem Facebook-Post hat sich das Unternehmen jetzt von den Aussagen des Youtubers distanziert. Es stehe für Respekt, Toleranz und Gleichheit: "Eine solche Einstellung - in Zeiten, in denen Zusammenhalt unabhängig von Religion, Kultur oder Sexualität wichtiger denn je ist - möchten wir nicht weiter dulden und ist für uns untragbar."

Eksi sei schon länger mit provokanten Inhalten aufgefallen, aber das aktuelle Video war für den Vermarkter zu viel. Unternehmen wie Divimove helfen Youtubern bei der Produktion ihrer Videos, vernetzen sie untereinander und suchen Sponsoren.

In dem "Statement"-Video äußert Eksi sich zu Kritik an einem gemeinsamen Video mit Shirin David, Jurorin bei der Show Deutschland sucht den Superstar. Gegen David gab es wütende Proteste, weil sie mit dem offen homophoben Eksi zusammengearbeitet hatte. Das ursprüngliche Video der beiden ist mittlerweile gelöscht, Eksis Kommentar dazu ebenso.

Eksi legt nach und verteidigt sich

Dafür hat Eksi am Dienstag ein neues Video hochgeladen: "Statement 2". Darin verteidigt er seine Aussagen und freut sich über die Aufmerksamkeit, die er nun erhält. Angeblich habe er sich ohnehin von Divimove trennen wollen und bislang nur die Kündigungsfristen versäumt.

Eksi ist nicht der einzige Youtuber, der wegen schwulenfeindlicher Äußerungen oder Aktionen seinen Vermarkter verliert. So hat sich etwa Tubeone Networks vor knapp einem Jahr von Youtuber Mert Matan getrennt. Erst vor zwei Wochen beendete eine Disney-Tochter die Zusammenarbeit mit Felix Kjellberg, dem wohl weltweit erfolgreichsten Youtuber. Seinen mehr als 53 Millionen Abonnenten ist er besser bekannt als Pewdiepie. Er hatte Videos mit antisemitischen Witzen veröffentlicht und sich nicht dafür entschuldigt. Seine Rechtfertigung: "Ich wollte zeigen, wie verrückt die moderne Welt ist."

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