Süddeutsche Zeitung

Medienbericht:Wirtschaftsweiser Schmidt warnt vor gesetzlichem Mindestlohn

"8,50 Euro ist entschieden zu hoch." Der Chef der Wirtschaftsweisen, Christoph Schmidt, hat sich dafür ausgesprochen, den gesetzlichen Mindestlohn niedriger anzusetzen.

Der Wirtschaftsweise Christoph Schmidt hat vor der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns gewarnt. Jeder Arbeitsplatz müsse sich wirtschaftlich tragen, sonst falle er weg, schrieb der Präsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) in einem Gastbeitrag für die Zeitung Bild am Sonntag.

"Daher muss der Mindestlohn niedrig angesetzt werden. 8,50 Euro ist entschieden zu hoch", schrieb Schmidt dem Vorabbericht zufolge. Der Essener Wirtschaftsprofessor räumte ein, dass in Deutschland manche Arbeitnehmer nicht von ihrer Arbeit leben könnten. Dafür sei aber "vor allem die erhöhte Bedürftigkeit von Haushalten mit Alleinerziehenden, einem arbeitslosen Partner oder vielen Kindern" verantwortlich.

Schmidt rief zudem die Tarifpartner auf, vor Lohnänderungen künftig den Rat von Wissenschaftlern einzuholen. "Über Anpassungen sowie Unterschiede nach Branchen und Regionen sollte eine mit Wissenschaftlern verstärkte Kommission der Tarifpartner entscheiden", schrieb Schmidt. "Dann besteht die Chance, dass die Arbeitslosigkeit auch künftig gering bleibt."

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