Süddeutsche Zeitung

FTX-Skandal:Bankman-Fried in Betrugsprozess schuldig gesprochen

Die Geschworenen in New York sprechen den ehemaligen Krypto-Unternehmer in allen Anklagepunkten schuldig. Ihm droht nun eine jahrzehntelange Haftstrafe.

Der ehemalige Kryptowährungs-Unternehmer Sam Bankman-Fried ist in seinem Betrugsprozess verurteilt worden. Geschworene in New York sprachen ihn in sieben Anklagepunkten schuldig. Über das Strafmaß wird erst im März 2024 entschieden - es könnten mehr als 100 Jahre Gefängnis werden.

Bankman-Fried hatte nach dem Uni-Abschluss als Kryptowährungshändler beim Brokerhaus Jane Street angeheuert. Mit Wetten auf Bitcoin-Preisunterschiede an Börsen in den USA und Asien verdiente er ein Vermögen. Im Jahr 2017 machte er sich mit dem Brokerhaus Alameda selbständig, 2019 gründete er die Kryptobörse FTX. Deren Kollaps Ende 2022 erschütterte die Krypto-Branche.

Die US-Justiz wirft dem 31-Jährigen vor, Milliarden aus dem Vermögen von FTX-Kunden ohne deren Wissen abgezweigt zu haben, um unter anderem riskante Geschäfte seines Hedgefonds Alameda Research zu finanzieren. Als diese Geschäfte schiefgingen, wurde auch FTX in den Strudel gerissen. Der Anklage zufolge soll Bankman-Fried dafür gesorgt haben, dass Alameda sich Geld von FTX leihen konnte, ohne die üblichen Sicherheiten zu hinterlegen. Er selbst schob die Verantwortung vor Gericht von sich und verwies auf Entscheidungen anderer. Er räumte allerdings Fehler bei der Unternehmensführung ein.

"Dies war eine Pyramide des Betrugs, die der Angeklagte auf einem Fundament aus Lügen und falschen Versprechungen aufgebaut hat, nur um an Geld zu kommen", hatte Ankläger Nicolas Ross in seinem Schlussplädoyer gesagt. "Er hatte die Arroganz zu glauben, dass er damit durchkommt."

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