Süddeutsche Zeitung

Konjunktur:IWF lobt deutsche Corona-Finanzpolitik

Der Internationale Währungsfonds (IWF) stellt Deutschland in der Bekämpfung der Corona-Krise ein gutes Zeugnis aus. Zwar sei die Wirtschaft vergangenes Jahr um rund fünf Prozent geschrumpft, Deutschland habe sich damit aber besser geschlagen als die meisten anderen europäischen Staaten, heißt es im Länderbericht zu Deutschland vom Donnerstag. Die konjunkturelle Erholung von der Pandemie dürfte im Laufe des Jahres wegen Fortschritten beim Impfen an Kraft gewinnen. Deutschland habe seine finanziellen Möglichkeiten in der Krise gut genutzt. Unter anderem wurde die Kurzarbeit als effektives Mittel gelobt.

Der IWF legt regelmäßig Analysen zur Finanz- und Wirtschaftspolitik einzelner Länder vor. Deutschland wurde in der Vergangenheit immer wieder kritisiert, zu sparsam zu sein und wegen seines immensen Handelsüberschusses für globale Ungleichgewichte zu sorgen. In der Corona-Krise hat die Bundesregierung die Ausgaben aber massiv ausgeweitet und sich stärker gegen die Folgen der Pandemie gestemmt als andere Staaten.

Laut IWF dürfte die deutsche Wirtschaft ihr Vorkrisen-Niveau Anfang 2022 wieder erreichen. Staatliche Hilfen müssten solange fortgesetzt werden, bis es Zeichen für einen nachhaltigen Aufschwung gebe. "Die öffentlichen Schulden bleiben tragbar", so der IWF. Zeitweilig steigende Verbindlichkeiten dürften einer energischen Antwort auf die Krise nicht im Weg stehen. Der Schuldenstand im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung ist 2020 um rund zehn Punkte auf knapp 70 Prozent gestiegen. 2021 wird ein Wert von über 74 Prozent erwartet. Damit steht Deutschland international aber noch vergleichsweise gut da.

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Quelle:
SZ vom 21.05.2021 / Reuters
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