Süddeutsche Zeitung

Kaupthing-Bank:Das Bangen nimmt kein Ende

Trotz des Versprechens - der Einlagensicherungsfonds der isländischen Kaupthing-Bank kann nicht alle Kunden abdecken.

Thomas Öchsner

Die etwa 30.800 Kunden aus Deutschland, die bei der isländischen Kaupthing-Bank mehr als 300 Millionen Euro angelegt haben, müssen weiter um ihr Geld fürchten.

Das Institut verschickte an einige Kunden eine E-Mail, in der erneut versichert wird, dass die Kaupthing-Bank dem isländischen Einlagensicherungsfonds angeschlossen sei. "Dies bedeutet, dass im Fall der Fälle die Geldanlage jedes Kunden bis zu einem Betrag von 20887 Euro abgesichert ist", heißt es in dem Schreiben.

Doch was ist dieser juristische Anspruch wert?

In dem Topf der isländischen Einlagensicherung stecken etwa 100 Millionen Euro - viel zu wenig, um im Falle einer Insolvenz alle Kunden egal welcher Herkunft abzusichern.

Nun scheint es so zu sein, dass die isländische Regierung das Erfüllen des juristischen Anspruchs von Bedingungen abhängig macht. So signalisierte die Regierung in Reykjavik bereits, dass Kunden aus den Niederlanden und Großbritannien im Notfall bis zur Obergrenze von 20.887 Euro pro Person entschädigt werden.

Beide Länder hatten nach dem Kollaps von Islands Finanzsystem mit den isländischen Behörden verhandelt. Die Niederlande hatten dem Inselstaat einen Kredit gewährt.

Solche Gespräche stehen mit der deutschen Regierung noch aus. Die deutschen Kaupthing-Kunden, die sich über ein Forum im Internet austauschen (kaupthingedge.foren-city.de), hoffen deshalb, dass es für sie so doch noch bald eine Lösung gibt.

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Quelle:
SZ vom 14.10.2008/ld/tob
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