Süddeutsche Zeitung

Iran:Handels-Defizit

Der deutsche Handel mit Iran hat sich im ersten Halbjahr wegen der von den USA angedrohten Sanktionen nahezu halbiert. Die Exporte in die Islamische Republik brachen von Januar bis Juni um 48,3 Prozent auf etwa 678 Millionen Euro ein, wie aus Berechnungen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Ähnlich sieht es bei den Importen aus Iran aus: Diese fielen in den ersten sechs Monaten um 43,8 Prozent auf knapp 110 Millionen Euro. "Dass der Handel zwischen Iran und Deutschland so massiv eingebrochen ist, verwundert leider nicht", erklärte der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) dazu. "Deutsche Unternehmen sehen sich gezwungen, zwischen ihren Marktaktivitäten in Iran und in den USA zu wählen. Da ist klar, welcher Markt bevorzugt gewählt wird." Iran hatte sich 2015 zur Begrenzung seines Atomprogramms bereit erklärt, im Gegenzug wurden die meisten Sanktionen gegen das Land aufgehoben. Die USA stiegen aber 2018 aus dem Abkommen aus und verhängten Sanktionen, die auch auf Drittstaaten und deren Unternehmen wirken.

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Quelle:
SZ vom 13.08.2019 / Reuters
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