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Investieren:Das sind die acht goldenen Aktien-Regeln

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Vielen Sparern ist der Aktienmarkt zu unheimlich, die Weltwirtschaft zu unberechenbar. Doch wer konservativ investiert, darf auf gute Renditen hoffen. Ein Überblick.

Von Matthias Urbach, Finanztip

Die Welt ist voll von vielversprechenden Tipps für Aktienanleger. Wirklich helfen tun allerdings nur die wenigsten davon. Wer am Aktienmarkt investieren will, muss sich eigentlich nur an ein paar Grundprinzipien halten. Hier die acht wichtigsten Regeln:

Fangen Sie einfach an: Es gibt keinen richtigen oder falschen Zeitpunkt für den Einstieg am Aktienmarkt, die Kursentwicklung kann ohnehin niemand vorhersehen. Am besten investieren Kleinanleger monatlich eine feste Summe - mit einem Sparplan geht das ganz leicht.

Sie brauchen keinen Berater: Wer Rendite mit Aktien machen möchte, braucht weder einen Fondsmanager, noch einen Bankberater und erst recht keinen Robo-Advisor. Sie alle empfehlen nur selten das, was für den Sparer am besten ist - und kosten obendrein auch noch Gebühren.

Setzen Sie nicht auf einzelne Firmen: Anleger sollten versuchen zu ignorieren, dass Apple-Aktionäre der ersten Stunde mittlerweile ein Vermögen gemacht haben. Die Kurse einiger US-Unternehmen wie etwa Netflix entwickeln sich zur Zeit ebenfalls vielversprechend - doch auf einzelne Firmen zu setzen ist höchst riskant. Stattdessen sollten Anleger ihr Geld am besten auf möglichst viele Unternehmen verteilen.

Kaufen Sie flächendeckend: Es gibt Fonds, die einen ganzen Aktienindex abbilden, sie heißen Indexfonds oder ETFs. Am besten eignet sich für Neu-Anleger ein ETF auf einen weltweiten Aktienindex wie den MSCI World oder den MSCI All Countries. Der MSCI World umfasst 1600 große Firmen aus den Industrieländern der Welt. Er existiert seit 1970 und brachte seitdem eine Rendite von im Schnitt 6,8 Prozent pro Jahr. Der MSCI All Countries umfasst zusätzlich auch Aktien aus Schwellenländern, insgesamt die 2500 größten Firmen aus 47 Ländern.

Setzen Sie nicht alles auf Aktien: Früher oder später wird es vorkommen, dass sich der Aktienmarkt auch mal nach unten bewegt. Wer in dieser Phase an sein Geld muss, macht natürlich einen Verlust. Deshalb sollte man nur Geld in Aktien anlegen, auf das man zehn bis fünfzehn Jahre verzichten kann. Die Finanzkrise 2007 hat gezeigt, dass die Märkte im Ganzen auch mal drastisch ins Minus drehen können - und dass diese Verluste mit der Zeit wieder gutgemacht werden können.

Sparen Sie Kosten: Die schönste Rendite nützt nichts, wenn zu viele Kosten entstehen. Das gilt vor allem für viele Banken, die häufig für Kauf, Verwaltung und Lagerung im Depot jeweils Geld verlangen. Wer hingegen günstige ETFs auswählt und sie über preiswerte Depotbanken kauft und verwaltet, hat am Ende mehr von seiner Aktienrendite übrig.

Denken Sie langfristig: Kleinanleger sollten ihre Wertpapiere nach dem Kauf möglichst lange liegen lassen - und sich dabei nicht zu sehr von der Weltlage beeindrucken lassen. Also: Weder auf Trumps Strafzölle reagieren noch auf Erdoğans Währungsprobleme. Wer ständig die aktuellsten Börsennachrichten recherchiert, strapaziert letztendlich nur seine Nerven.

Denken Sie rechtzeitig ans Auszahlen: Gewinne an der Börse hat man erst gemacht, wenn die Aktien wieder verkauft sind. Deshalb sollten Anleger sich rechtzeitig Gedanken machen, wann sie das Geld wieder brauchen - und am besten schon ein paar Jahre vorher anfangen, die ETFs schrittweise in Festgeld umzuschichten.

Auch wer diese Regeln beachtet, kann natürlich Verluste machen. Doch die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass mit einer solch konservativen Aktienstrategie am Ende eine ordentliche Rendite - ohne ein zu großes Risiko einzugehen.

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