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Wohnkosten:Bauministerin will Index- und Staffel-Mietverträge prüfen

Die Preise steigen und prompt wird auch die Wohnung teurer: Viele Verträge sehen automatische Mieterhöhungen vor. Bauministerin Klara Geywitz stellt diese Praxis nun in Frage.

Bundesbauministerin Klara Geywitz will angesichts der hohen Inflation Indexmietverträge auf den Prüfstand stellen. "Ich bin kein Fan von Indexmieten", sagte Geywitz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Auf Rendite orientierte Fonds interessiere es überhaupt nicht, ob Mieter durch steigende Kosten in Not geraten, führte die SPD-Politikern aus.

"In unseren Überlegungen zu Maßnahmen und Instrumenten, die den Mietanstieg dämpfen beziehungsweise verhindern, werden wir deshalb weiterhin prüfen, wie Index- und auch Staffelmieten ihrem eigentlichen Zweck gerecht werden können, ohne Mieter unfair zu belasten", kündigte Geywitz an. Bei Indexmietverträgen können die Mieten jährlich nach dem Wert des Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamtes erhöht werden. Im April lag die Inflationsrate bei 7,4 Prozent. Bei einem Staffelmietvertrag erhöht sich die Miete automatisch zu einem vereinbarten Zeitpunkt - etwa alle drei Jahre um 30 Euro.

Der Deutsche Mieterbund (DMB) forderte eine Deckelung der Mietpreiserhöhungen bei Indexmietverträgen. Lukas Siebenkotten, Präsident des Deutschen Mieterbundes, warnte davor, dass Mieterinnen und Mieter von heftigen Mietsteigerungen getroffen würden.

Scharfe Kritik an der Position des Deutschen Mieterbundes kommt vom Eigentümerverband Haus und Grund. "Mit seiner Forderung nach einer Kappungsgrenze bei Indexmieten bedient der Mieterbund wieder einmal das populistische Klischee des reichen Vermieters und des bedürftigen Mieters. Leider zeigt der Mieterbund damit auch, dass er von der Bewirtschaftung von Immobilien keine Ahnung hat", sagte Haus und Grund-Präsident Kai Warnecke den Funke-Zeitungen.

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