Süddeutsche Zeitung

Immobilienpreise:Blühende und öde Landschaften

Die demographische Entwicklung wird künftig auf den Wert so mancher Immobilie drücken. Am richtigen Standort gilt das allerdings nicht.

M. Völklein

Wer sich in einem Ballungsraum ein Eigenheim anschafft, muss nicht fürchten, dass der Wert in Zukunft verfällt. Zwar sinkt die Zahl der Einwohner in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten, da sind sich Fachleute einig.

Trotzdem steigt die Nachfrage nach Wohnraum. Denn die hängt von der Zahl der Haushalte ab. Da es zum Beispiel immer mehr Ein-Personen-Haushalte gibt, wird die Zahl der Haushalte bis 2025 um 1,55 Millionen oder vier Prozent steigen, hat das Eduard-Pestel-Institut errechnet, das auch Kommunen berät. Vor allem in Großstädten werden Mieter wie Kaufinteressenten von Immobilien die steigende Nachfrage spüren.

Schon in den letzten Jahren sind die Preise für Immobilien geklettert. In München zum Beispiel zahlten Käufer für ein Reihenhaus mit 100 Quadratmeter Wohnfläche und gutem Wohnwert nach Angaben des Maklerverbandes IVD 1998 im Schnitt noch knapp 360.000 Euro. Zehn Jahre später, 2008, wurden für die Wohnung bereits 455.000 Euro fällig.

Preistrend in Berlin dürfte drehen

In Berlin dagegen fielen die Preise in den vergangenen zehn Jahren leicht. Die Kurven in der Grafik (für das Vollbild bitte rechts klicken) zeigen die Entwicklung in sieben deutschen Großstädten.

Der Preistrend in der Hauptstadt Berlin dürfte sich auf lange Sicht allerdings auch wieder drehen. In einer Studie des Immobilien-Beratungsunternehmens Empirica zählt Berlin zu den Regionen, in denen bis 2015 die Wohnungsnachfrage deutlich steigt.

Auch einige Landstriche im Norden und Westen Deutschlands sowie im Süden zählen dazu. Die Karte zeigt, wie sich die Wohnungsnachfrage entwickelt. Gerade im Osten werden weniger Wohnungen benötigt werden.

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Quelle:
SZ vom 19.08.2009/pak
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