Süddeutsche Zeitung

Hundesteuer:Was Hunde kosten können

Lesezeit: 1 min

Von Christopher Eichfelder

Hundesteuer in Deutschland sehr unterschiedlich

In einer Kommune zahlen Hundehalter pro Jahr bis zu 1000 Euro, in einer anderen Gemeinde dagegen gar keine Hundesteuer: Deutschlandweit werden Besitzer von Hunden höchst unterschiedlich zur Kasse gebeten. Zu diesem Ergebnis kommt Finanztest in seiner aktuellen Ausgabe 05/2015.

In Windorf im Landkreis Passau zahlen Hundebesitzer zum Beispiel gar keine Steuer, in Ettal (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) nur einen Euro. Spitzenreiter sind die Städte im Westen. Mainz verlangt 186 Euro von Hundehaltern, auch in Hagen ist es mit 180 Euro Steuern vergleichsweise teuer, einen Hund zu haben. Meistens gilt die Faustregel: Größere Städte verlangen einen höheren Steuersatz, in ländlichen Regionen ist die Hundesteuer niedriger.

Kampfhunde besonders teuer

Besitzer von Kampfhunden wie Pittbulls oder Rottweilern müssen vielerorts deutlich mehr zahlen. Die Stadt Cottbus erhebt für Kampfhunde Steuern über 270 Euro, Starnberg sogar 1000 Euro pro Jahr. Bielefeld oder Bottrop haben dagegen keinen gesonderten Tarif für Kampfhunde. Hintergrund: Die Hundesteuer zielt auch darauf ab, Kampfhunde aus Stadtgebieten zu verdrängen.

Empfindliche Strafen für Steuerbetrüger

Schätzungsweise ein Viertel aller Hunde in Deutschland sind nicht angemeldet. Daher führen viele Städte und Kommunen Stichproben durch. Wer seine Tiere nicht angemeldet hat, muss Geldbußen bis zu 10 000 Euro fürchten.

Vergünstigungen gibt es in den meisten Kommunen nicht. Vereinzelt ist das Halten von Hunden aus Tierheimen aber für mehrere Jahre steuerfrei. Helferhunde für Menschen mit Behinderung, etwa für Blinde, sind in der Regel sogar von der Steuer ausgenommen.

Was bringt die Hundesteuer?

Im Jahr 2014 haben die deutschen Kommunen insgesamt 309 Millionen Euro mit der Hundesteuer eingenommen. Das sind etwa 0,05 Prozent des gesamten Steueraufkommens (643 Milliarden Euro). Wie alle Steuern ist auch die Hundesteuer nicht zweckgebunden und fließt ganz normal in die kommunalen Haushalte.

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