Süddeutsche Zeitung

Handel:Schweiz ermittelt wegen Edelmetall-Absprachen gegen Deutsche Bank

Verdacht auf illegale Preisabsprachen

Die Schweizer Wettbewerbsbehörde ermittelt wegen möglicher Preisabsprachen beim Handel mit Edelmetallen gegen sieben internationale Großbanken - unter anderem die Deutsche Bank. Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass unter den Banken "möglicherweise unzulässige Wettbewerbsabreden im Handel mit Edelmetallen getroffen wurden", heißt es in einer Mitteilung.

Insbesondere bestehe der Verdacht, dass es Absprachen zu sogenannten Spreads - der Differenz zwischen Nachfrage- und Angebotskurs - gab. Als Edelmetalle bezeichnet die Wettbewerbskommission (Weko) Gold, Silber, Platin und Palladium.

Welche Banken betroffen sind

Von den Untersuchungen sind neben der Deutschen Bank auch die Schweizer Banken UBS und Julius Bär sowie die in London ansässigen Banken HSBC, Barclays, die US-amerikanische Bank Morgan Stanley und das japanische Unternehmen Mitsui betroffen. Ein Weko-Sprecher sagte, die Untersuchung werde voraussichtlich 2016 oder 2017 abgeschlossen werden. Wenn die Behörde den Banken Fehlverhalten nachweisen kann, drohen ihnen Geldstrafen.

Die Weko hatte vor einigen Monaten eine Voruntersuchung zum Edelmetallhandel gestartet. Dabei hat die Behörde offenbar genug Hinweise gefunden, um eine formelle Untersuchung einzuleiten. Erstmals nannten die Wettbewerbshüter auch die betroffenen Geldhäuser.

Der Edelmetall-Handel steht auch im Visier von anderen Regulatoren. Zahlreiche Handelsskandale hatten Forderungen nach mehr Aufsicht und Transparenz bei der Ermittlung von Kursen und Preisen laut werden lassen. Bei einigen Edelmetallpreisen wurde inzwischen auf elektronische Systeme umgestellt, die als weniger manipulationsanfällig gelten.

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SZ.de/dpa/Reuters
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