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Gehacktes Seitensprung-Portal:Ashley-Madison-Chef tritt zurück

Diskretion war das größte Versprechen des Seitensprung-Portals Ashley Madison, doch halten konnte es die Firma nicht: Nach der Veröffentlichung von Millionen Nutzerdaten durch einen Hackerangriff kommt auf die Betreiber der Seite eine Klagewelle zu - und der Chef Noel Bidermann, der sich selbst in der Vergangenheit als "König der Untreue" und als "meistgehasste Person des Internets" bezeichnete, verlässt das Unternehmen.

Im Internet waren außer den Daten auch interne E-Mails veröffentlicht worden, die den Anwalt Biderman ins Zwielicht rückten. Sie legen nahe, dass der 44-Jährige eine breit angelegte Erstellung gefälschter Frauen-Profile unterstützt hat, mit denen Männer kostenpflichtige Nachrichten austauschten. Schon 2012 war Ashley Madison erfolglos von einer ehemaligen Mitarbeiterin verklagt worden, die behauptete, sie habe Tausende gefälschter Profile anfertigen müssen, um Kunden anzulocken.

Die Betreiberfirma Avid Life Media werde nach Bidermans Abgang zunächst vom restlichen Management weitergeführt, hieß es am Freitag. Das Flirtportal bleibe weiterhin weltweit online.

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