Süddeutsche Zeitung

Finanzkrise:Bank of America will Tausende Stellen streichen

In der Finanzkrise übernahm sie einen maroden Immobilienfinanzierer - nun will die seit langem schwächelnde US-Großbank Bank of America einem Zeitungsbericht zufolge noch in diesem Quartal 3500 Jobs streichen. Später sollen noch mehr Angestellte gehen.

Die Bank of America gilt seit der Finanzkrise als Sorgenkind unter den US-Kreditinstituten. Nun will die seit langem schwächelnde Großbank einem Pressebericht zufolge Tausende Stellen streichen. Noch in diesem Quartal sollen 3500 Jobs wegfallen, schreibt das Wall Street Journal unter Berufung auf mit den Planungen vertraute Kreise. Insgesamt könnten dem Konzernumbau rund 10.000 Jobs zum Opfer fallen. Das wären 3,5 Prozent der Mitarbeiter.

Die Großbank hatte in der Finanzkrise den großen Immobilienfinanzierer Countrywide übernommen. Das erwies sich jedoch als Fehler, weil Countrywide Kredite zu lax vergeben hatte und Hausbesitzer reihenweise ihre Raten nicht mehr zahlen konnten.

Deshalb muss sich die Bank of America nun mit Verlusten herumschlagen. Im zweiten Quartal verbuchte das Institut ein Rekordminus von 9,1 Milliarden Dollar. Hauptverantwortlich dafür waren windige Hypothekengeschäfte aus der Vergangenheit, für die die Bank nun auch Schadensersatz zahlen muss.

Mit den bevorstehenden Entlassungen würde die Bank of America vielen anderen internationalen Großbanken folgen. Die britische HSBC hatte zu Monatsbeginn angekündigt, bis 2013 rund 30.000 Jobs streichen, bei Lloyds sollen es bis 2014 etwa 15.000 Arbeitsplätze sein. Die Schweizer Großbanken UBS und Credit Suisse haben ebenso wie die US-Institute Wells Fargo und Goldman Sachs Sparprogramme angekündigt.

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