Süddeutsche Zeitung

Einzug in den Verwaltungsrat:Puma: Zeitz räumt Chefstuhl

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Mr. Puma tritt ab: Jochen Zeitz, langjähriger Chef des Sportartikel-Herstellers, mag nicht mehr. Auf ihn warten größere Aufgaben.

Puma ohne Jochen Zeitz? Kaum vorstellbar, doch der langjährige Puma-Chef will seinen Posten beim Sportartikel-Hersteller aufgeben. Von Puma trennen will sich der Afrika-Fan allerdings nicht, er zieht nach der Umwandlung von Puma in eine europäische Aktiengesellschaft (SE) in den Verwaltungsrat ein - und wird dort Vorstand. Mehr Kontrolle und weniger Zuständigkeit für das Tagesgeschäft lautet die Devise. Außerdem soll Zeitz, der kürzlich auch unter die Buchautoren ("Gott, Geld und Gewissen: Mönch und Manager im Gespräch", zusammen mit Anselm Grün) gegangen war, beim französischen Großaktionär PPR Leiter des neuen Unternehmensbereichs "Sport & Lifestyle" werden.

"Bis alle dafür erforderlichen Maßnahmen getroffen sind und ein neuer Vorsitzender der Geschäftsführung (CEO) für Puma bestellt ist, wird Jochen Zeitz seine derzeitige Funktion bei Puma beibehalten", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Zeitz - statt springender Raubkatze also eine "lame duck", eine lahme Ente? Keinem Chef tut es gut, wenn sein Rückzug von der Spitze zu früh öffentlich wird.

Dass auf den seit 1993 amtierende Firmenchef neue, ja vielleicht größere Aufgaben zukommen könnten, hatten Branchenbeobachter bereits seit einiger Zeit erwartet. Die Puma-Hauptversammlung soll im April 2011 über den Zeitz-Wechsel entscheiden.

Unterdessen setzt Puma seine Suche nach Zukäufen fort. "Wir schauen uns nach Akquisitionen um", sagte Zeitz. Konkrete Ziele nannte er allerdings nicht. In der Branche wird der Konzern aus dem fränkischen Herzogenaurach unter anderem als Interessent für die zum Verkauf stehende Outdoor-Perle Jack Wolfskin gehandelt, nachdem sich der größere Lokalrivale Adidas hier zurückgezogen hat.

Puma gehört zum französischen Konzern PPR. PPR-Chef und Puma-Chefkontrolleur Francois-Henri Pinault sagte, der neue PPR-Zweig Sport & Lifestyle solle wachsen und werde vor allem dort zukaufen, wo Puma noch nicht präsent sei oder kurzfristig nicht zulegen könne. Puma hatte zuletzt unter anderem seine Golf-Aktivitäten mit der Übernahme der Marke Cobra gestärkt.

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