Süddeutsche Zeitung

DSGV:Wer künftig die Sparkassen anführt

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Noch kämpft der Sparkassenpräsident um sein Amt. Doch es geht längst um seine Nachfolge.

Von Meike Schreiber, Frankfurt

Aus Sicht von Georg Fahrenschon mag es immer noch eine Restchance geben, dass er sein Amt als Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) behält - trotz des gegen ihn laufenden Steuerstrafverfahrens. Indes: Im Hintergrund werden längst die Weichen für seine Nachfolge gestellt. Dafür kommen theoretisch gleich mehrere der elf Regionalpräsidenten infrage, sowie Kandidaten von außen, wie die beiden Staatssekretäre im Bundesfinanzministerium, Michael Meister (CDU) und Thomas Steffen.

Nach SZ-Informationen aus Sparkassenkreisen aber gilt Thomas Mang als Favorit. Der 58-jährige ist seit vielen Jahren Präsident des niedersächsischen Sparkassenverbandes und Fahrenschons Vizepräsident. Ob er dauerhaft gewählt werden soll, steht zwar noch nicht fest. Mindestens aber für eine Übergangszeit, möglicherweise sogar auf Dauer, halten ihn viele im Verband für den besten Kandidaten. Das liegt auch daran, dass Mang kein Parteibuch hat. "Bei bald vier Regierungsparteien ist es ein enormer Vorteil, dass er unparteiisch ist", sagte ein hochrangiger Funktionär. "Außerdem ist er einer von uns". Fahrenschon hingegen wechselte vor sechs Jahren aus dem bayerischen Finanzministerium nach Berlin. Die Lust auf einen weiteren Seiteneinsteiger sei bei den Sparkassen daher derzeit nicht sehr groß. Ein Sprecher von Mang wollte sich nicht äußern.

Bereits an diesem Dienstag dürfte eine Entscheidung fallen. In Hannover treffen sich die Chefs der elf regionalen Sparkassenverbände, um zu besprechen, wie es weitergeht. Dann läuft auch die Frist ab, die sie Fahrenschon gesetzt haben, selbst den Rücktritt oder zumindest den Verzicht auf eine zweite Amtszeit zu erklären. Sein Vertrag endet erst im Mai 2018. Vergangene Woche war, einen Tag vor seiner geplanten Wiederwahl, herausgekommen, dass Fahrenschon seine Steuererklärung zu spät eingereicht und die Staatsanwaltschaft bei Gericht einen Strafbefehl gegen ihn beantragt hat

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Quelle:
SZ vom 14.11.2017
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