Süddeutsche Zeitung

Deutsche Bahn:Ein Gutschein extra

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Corona macht's möglich: Für Inhaber einer Bahncard gibt es einen Ausgleich fürs Nichtfahren von bis zu 50 Euro.

Von Thomas Öchsner, München

Volle Züge im Regional- und Fernverkehr, in der S-Bahn lange stehen - das war einmal. In Zeiten von Corona haben Fahrgäste der Deutschen Bahn derzeit in vielen Zügen viel Platz. Auch die meisten der 5,2 Millionen Kunden, die eine Bahncard besitzen, bleiben jetzt lieber zu Hause. Bahncard-Inhabern bietet der Staatskonzern deshalb nun eine Extra-Entschädigung an.

Schon bisher war es wegen der Corona-Krise möglich, bereits gekaufte Fahrkarten kostenlos zu stornieren. Nun legt die Bahn nach: Wer auf der Homepage des Unternehmens unter bahn.de/bahncard-kulanz ein Formular ausfüllt und sich so registrieren lässt, erhält einen Gutschein über mindestens zehn und bis zu 50 Euro.

In einer E-Mail, die jetzt schrittweise alle Bahncard-Kunden erhalten sollen, teilt die Bahn mit: "Grundsätzlich ist Ihre Bahncard über die gesamte Laufzeit nutzbar und rechnet sich oft schon nach wenigen Fahrten. Nichtsdestotrotz ist uns bewusst, dass das Reisen für viele derzeit nicht beziehungsweise nur eingeschränkt möglich ist. Als Ausgleich bieten wir allen betroffenen Kunden mit einer Bahncard 25 oder Bahncard 50 einen Reisegutschein an."

Voraussetzung für den Erhalt des Gutscheins ist demnach eine aktuell gültige Bahncard und bei Neukunden zusätzlich ein Kauf der Bahncard bis einschließlich 13. März 2020. Welcher Betrag auf dem Gutschein steht, hängt von der Art der Bahncard ab und auch davon, für welche Klasse sie gilt.

In drei bis vier Wochen kommt die Post von der Bahn

"Konkret heißt das beispielsweise, dass Besitzer einer Bahncard 25 2. Klasse einen 10-Euro-Gutschein und einer Bahncard 50 1. Klasse einen 50 Euro-Gutschein erhalten", teilt ein Sprecher des Unternehmens mit. Die Gutscheine sollen drei Jahre gültig sein. Die mehr als 50 000 Nutzer einer Bahncard 100 sollen sich an den Bahncomfort-Service wenden. Hier werden "individuelle, persönliche Lösungen vereinbart. Hier gibt es keine festgelegten Pauschalbeträge", sagte der Bahn-Sprecher.

Bis es den Gutschein gibt, brauchen zu Hause gebliebene Bahnkunden aber Geduld: "Bitte haben Sie Verständnis, dass aufgrund des hohen Anfragevolumens sowohl beim E-Mail-Versand als auch beim postalischen Prozess mit einer Bearbeitungsdauer von drei bis vier Wochen zu rechnen ist", schreibt die Bahn den Kunden, die das Kulanzformular ausgefüllt haben.

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Quelle:
SZ vom 18.04.2020
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