Süddeutsche Zeitung

Citigroup:Wenn der Banker an sich selbst überweist

Ein Manager der US-Bank Citigroup soll Millionen unterschlagen haben. Ihm wird vorgeworfen, die Summe auf eigenen Konten geparkt zu haben. Der Bank fiel erst später auf, dass das Geld weg war.

Ein ehemaliger Banker aus dem mittleren Management der US-Großbank Citigroup soll seine Firma um mehr als 19 Millionen Dollar erleichtert haben. Der 35-Jährige habe zwischen Juli und Dezember 2010 mehrfach Firmengelder auf sein Privatkonto bei einer anderen Bank überwiesen, lautet der Vorwurf der US-Bundesstaatsanwaltschaft.

Die Transfers habe er als Zahlungen aus tatsächlich existierenden Verträgen getarnt. "Der Angeklagte hat sein Wissen um die Vorgänge in der Bank genutzt, um den ultimativen Insider-Job zu drehen", sagte die zuständige US-Staatsanwältin.

Der Citigroup waren die ungewöhnlichen Überweisungen erst bei einer internen Prüfung aufgefallen. Sie hatte sich daraufhin an die Staatsanwaltschaft und das FBI gewandt. Die Polizei hatte den ehemaligen Citigroup-Banker bereits am Sonntag festgenommen, als sein Flugzeug am JFK-Flughafen in New York angekommen war.

Die Anwältin des Mannes sagte, sie werde die Vorwürfe prüfen und ihren Mandanten dagegen verteidigen. Er sei aus dem Urlaub in Bangkok zurückgekommen, weil ihm seine Familie gesagt habe, dass ein Haftbefehl gegen ihn vorliege. Bei einer Verurteilung drohen dem Mann nach Angaben der Staatsanwaltschaft 30 Jahre Gefängnis.

In einer früheren Version dieses Artikels wurde mit der Bezeichnung "Vize-Präsident" suggeriert, dass der beschuldigte Banker aus dem Top-Management stammte. So hatte es die Nachrichtenagentur Reuters gemeldet. Dies ist allerdings ein Übersetzungsfehler. Tatsächlich arbeitete der Mann im mittleren Management der Bank. Die Redaktion

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