Süddeutsche Zeitung

Citigroup: Millionenboni für Banker:Abkassieren trotz Alimente

Ohne staatliches Geld wäre die Citigroup längst insolvent. Die Top-Manager der angeschlagenen Großbank können sich dennoch auf fürstliche Bonuszahlungen in Millionenhöhe freuen.

Der staatlich gestützte Finanzkonzern Citigroup schüttet trotz seiner desolaten Lage Millionenboni an seine Spitzenmanager aus. Finanzchef John Gerspach, Investmentbanking-Chef James Forese und Stephen Volk, Vizechef des Verwaltungsrats, erhalten zusammen Aktienoptionen für das laufende Jahr in Höhe von 11,7 Millionen Dollar, wie die Citigroup am Dienstag in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC aufführte. Auch die Grundgehälter hob die Bank teils deutlich an.

Die Zahlungen seien von der Regierung abgesegnet, unterstrich die Citigroup. Der Konzern hängt am Tropf des Staates, der im Gegenzug für milliardenschwere Hilfen inzwischen mit rund einem Drittel an der Bank beteiligt ist.

Alleine im dritten Quartal fuhr das Institut einen Verlust von unterm Strich 3,2 Milliarden Dollar ein. Der Citigroup setzten zuletzt vor allem faule Kredite zu, denn infolge der Krise können viele Schuldner ihre Raten nicht mehr zahlen.

Symbolisches Salär

Citigroup-Chef Vikram Pandit bezieht jedoch weiterhin nur ein symbolisches Salär von einem Dollar im Jahr - er hatte versprochen, so lange auf sein Gehalt zu verzichten, bis die Bank wieder profitabel ist.

Auch die anderen Topmanager mussten teils deutliche Einbußen hinnehmen. Der Sonderbeauftrage des Finanzministeriums, Kenneth Feinberg, hatte die Bezüge der Spitzenverdiener aller staatlich gestützten Banken gekürzt.

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