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Handelsstreit:China setzt Strafzölle auf US-Autos für drei Monate aus

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China setzt im Handelsstreit mit den USA die Strafzölle auf Autos und Fahrzeugteile aus den Vereinigten Staaten für drei Monate aus. Das teilte die Regierung in Peking mit. Der Einfuhrzoll werde demnach vom 1. Januar 2019 an wieder von 40 auf 15 Prozent gesenkt. Die Regierung sprach gleichzeitig die Hoffnung aus, der Schritt könne die Gespräche mit den USA über ein Ende der Strafzölle beschleunigen.

Bereits am Mittwoch hatte das Wall Street Journal berichtet, dass die Strafzölle auf Autoimporte aus den USA, die auch deutsche Hersteller treffen, wieder fallen sollen. Chinas Vize-Premier Liu He habe dies in einem Telefonat mit US-Finanzminister Steve Mnuchin und dem Handelsbeauftragten Robert Lighthizer angeboten.

Profiteure des Schrittes sind auch deutsche Autohersteller wie BMW und Daimler. Die von China erhöhten Importzölle haben die deutschen Konzerne zuletzt stark belastet. Sie stellen einen großen Teil ihrer schweren SUVs in den USA her und verschiffen sie von dort nach China, den inzwischen größten Automarkt der Welt.

Erstes Zeichen eines "Waffenstillstands" im Handelsstreit

Nach Monaten der schrittweisen Eskalation kommt nun erstmals echte Entspannung in die belastete Beziehung zwischen den USA und China. Bereits auf dem G-20-Gipfel Anfang Dezember hatten sich US-Präsident Trump und der chinesische Präsident Xi Jinping auf einen "Waffenstillstand" im Handelsstreit geeinigt - passiert war seitdem aber nichts. Trump hatte der chinesischen Regierung eine 90-tägige Frist gesetzt, um Zugeständnisse zu machen.

Insgesamt haben die USA chinesische Waren im Wert von rund 250 Milliarden Dollar mit Strafzöllen belegt. China hatte ebenfalls mit Strafzöllen gekontert, allerdings importiert das Land lediglich Waren im Wert von rund 130 Milliarden Dollar aus den USA und kann deshalb nicht in gleicher Höhe antworten.

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