Süddeutsche Zeitung

China:Plötzlich geht es aufwärts

Seit Tagen wird spekuliert, wann China seine Landeswährung tatsächlich aufwerten wird. Jetzt ist es soweit. Doch es ist ein behutsamer Schritt. Ein sehr behutsamer.

China reagiert auf den internationalen Druck und hat seine Währung aufgewertet: Der Yuan wurde zum Dollar um 0,42 Prozent auf 6,7980 festgesetzt.

Das ist nach Angaben staatlicher Medien Chinas der höchste Stand des Yuan zum Dollar seit Juli 2005. China hatte den Yuan zuvor zwei Jahre lang fest an die amerikanische Währung gekoppelt.

Die USA hatten seit längerem kritisiert, China halte seine Währung künstlich tief und verzerre so den Wettbewerb. Dies sei ein Hindernis für die Weltkonjunktur.

USA loben China

Am Montag hatte die Zentralbank in Peking den Kurs noch unverändert gelassen, obwohl sie am Wochenende angekündigt hatte, den Yuan künftig flexibler handhaben zu wollen. Das hatte für Verunsicherung gesorgt. Mit dem aktuellen Schritt unterstrichen Chinas oberste Banker ihre erklärte Absicht, die Flexibilisierung des Wechselkursregimes nur schrittweise zu betreiben und keineswegs eine schnelle Aufwertung folgen zu lassen.

Die USA unterstützen Regierungskreisen zufolge eine langsame Aufwertung der chinesischen Währung. Chinas Plan einer schrittweisen Flexibilisierung sei umsichtig, lobte ein hochrangiger Regierungsvertreter. Damit könne die Volksrepublik den Prozess kontrollieren und einen massiven Anstieg spekulativer Geschäfte eindämmen.

Zugleich werde das Währungsthema nun nicht mehr das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) am kommenden Wochenende dominieren.

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