Süddeutsche Zeitung

Braucht man das?:Kabellose Ohrhörer Airpods von Apple

Lesezeit: 1 min

Sie sehen aus wie der Aufsatz einer elektrischen Zahnbürste, klingen im Ohr dann aber doch ganz gut. Aber was ist, wenn man mit den Dingern Joggen geht? Halten sie oder gehen sie leicht verloren? Die Airpods im Test.

Von Helmut Martin-Jung

Apple und das Badezimmer - ganz neue Assoziationen tun sich auf, seit der Konzern seine Airpods vorgestellt hat. Das sind vollkommen kabellose Ohrhörer, die man zum Musikhören über Apples Mobilgeräte nutzen kann, aber auch zum Telefonieren. Die Box, die den Pods zur Aufbewahrung wie zum Laden dient, ähnelt verblüffend Behältern für Zahnseide, und die kleinen Hörer sehen aus wie die Bürstenaufsätze einer elektrischen Zahnbürste. Viel Hohn und Spott hat sich seit der Vorstellung des Zubehörgeräts Anfang September zusammen mit dem iPhone 7 über Apple ergossen.

Dabei sind die Hörerchen eigentlich technische Wunderdinger. Sensoren registrieren, wenn man sie aus dem Ohr nimmt und schalten sie ab, um Strom zu sparen. Spricht der Träger, erkennen die Knöpfe im Ohr das auch und versuchen, mit avancierter Mikrofontechnik Störgeräusche wegzufiltern, damit die Stimme besser durchkommt. Über die digitale Assistentin Siri kann man den Hörern auch Befehle erteilen, etwa, um jemanden anzurufen.

Der Sound ist gut und halbwegs neutral, mit etwas Schlagseite beim Bass. Die Anmeldung bei iOS- und MacOS-Geräten ist sehr simpel, auch Androiden werden bedient. Bei iOS reicht es, die Box in die Nähe des Gerätes zu bringen, wenn dieses einen Chip für Nahfeld-Kommunikation (NFC) hat. Wenn nicht, drückt man eine kleine Taste an der Aufbewahrungsbox.

Bleiben ein paar bedenkenswerte Nachteile. Gute Technik hat ihren Preis, 180 Euro sind aber wirklich viel Geld. Dafür bekommt man auch einen erstklassigen großen Kopfhörer. Diesen verliert man auch nicht so leicht wie die winzigen Airpods. Sie halten zwar einigermaßen gut im Ohr, fallen aber heraus, wenn man nur ein wenig daran streift. Bei einem Waldlauf kann das ärgerlich und teuer werden. Der vielleicht wichtigste Punkt aber ist das Design. Vielleicht laufen einfach noch nicht genügend viele coole Typen damit herum. Aber die Dinger sehen eben aus, als hätte man normalen Hörern das Kabel abgeschnitten. Mal sehen, wie viele Fanboys und -girls sich trauen werden.

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Quelle:
SZ vom 21.12.2016
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