Süddeutsche Zeitung

Braucht man das?:Handwerker-Handy

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Dass Smartphones mittlerweile fast alles können, überrascht niemanden mehr. Aber das robuste Cat S61 setzt nochmal einen drauf.

Von Helmut Martin-Jung

Dass Smartphones mittlerweile fast alles können, überrascht niemanden mehr. Brillante Fotos und Videos, auf Wunsch auch mit Zeitraffer oder Super-Slowmotion, Musik- und Videospieler und dazu die Millionen Apps. Doch das Cat S61 ist da noch einmal eine andere Nummer. Das robuste Smartphone erweckt nicht bloß den Eindruck, damit ließe sich zur Not auch ein Nagel in die Wand schlagen, ohne dass es Schaden nähme. Es bringt ein paar Besonderheiten mit, die sich sonst allenfalls mit Zusatzgeräten auf einem Smartphone erledigen lassen.

Da ist vor allem die Wärmebildkamera. Der in Zusammenarbeit mit dem Wärmebild-Spezialisten Flir entwickelte Sensor erfasst feinste Temperaturunterschiede. Im Gegensatz zu anderen Kameras dieser Art, zeichnet die App auch die Konturen der erfassten Strukturen nach, sodass die Bilder besser auswertbar sind.

Zweites Merkmal ist ein Entfernungsmesser, mit dem sich Entfernungen bis zu zehn Metern mit hinreichender Genauigkeit messen lassen. Damit das funktioniert, muss die Entfernungsmessung zuerst kalibriert werden. Sehr praktisch: Es kann auch in den damit aufgenommenen Fotos nachträglich gemessen werden.

Ein weiterer Sensor misst die Luftqualität, konzentriert sich dabei allerdings auf flüchtige organische Verbindungen. Hohe Konzentrationen solcher Verbindungen treten besonders häufig nach Renovierungsarbeiten oder in Neubauten auf. Damit ist auch klar, wer die Adressaten des etwa 800 Euro teuren Smartphones sind: Handwerker, Bauleute. Diese Zielgruppe wird es verschmerzen können, dass das S61 nicht gerade eine Rakete ist, Apps brauchen im Vergleich zu Handys der Spitzengruppe lange zum Starten, der Bildschirm ist nicht der allerhellste, die Kamera kann mit den Top-Geräten ebenfalls nicht mithalten. Dafür hat das Cat einen großen Akku, und der hält entsprechend lange durch.

Da man davon ausgehen darf, dass das S61 eher ein Werkzeug, denn ein Gerät ist, das man auch in der Freizeit nutzt, spielen die Einschränkungen eine untergeordnete Rolle. Braucht man es also? Wer's braucht, wird es mögen. Wem es ausschließlich auf ein robustes Gerät ankommt, etwa für raue Wandertouren, kann sich woanders umsehen und einige 100 Euro sparen.

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Quelle:
SZ vom 31.10.2018
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