Süddeutsche Zeitung

Braucht man das?:Ein Haltegriff fürs Handy von Speck

Lesezeit: 1 min

Smartphones verhalten sich häufiger mal wie ein Stück Seife unter der Dusche. Es sei denn, man hat sie im Griff.

Von Helmut Martin-Jung

Was passiert eigentlich, wenn ein Produkt durch unsachgemäßes Design Probleme macht? Oft genug das: Es gibt dann ein neues, ein Zusatzprodukt, das dieser Schwäche ausmerzen soll. Handys zum Beispiel werden neuerdings gerne nahezu komplett aus Glas gefertigt. Sogar aus mehrschichtigem, was die Oberflächen sehr hübsch schillern lässt. Außerdem sind die Schlautelefone über die Zeit auch immer flacher geworden, die Kanten nach derzeitiger Mode zudem abgerundet. All das in Kombination führt dazu, dass einem die Dinger fast so leicht aus der Hand flutschen wie ein Stück Seife in der Dusche.

Um dagegen etwas zu unternehmen, kann man sich natürlich eine Hülle kaufen. Die gibt es mittlerweile in allen erdenklichen Farben und Variationen - zumindest für die gängigen Modelle. Von fast unsichtbar aus durchsichtigem Silikon bis zu mehrschichtigen, gepanzerten Hüllen, mit denen Smartphones angeblich aus bis zu drei Metern auf den Boden fallen dürfen, ohne dass sie Schaden nehmen. Oder man verwendet ein Zubehör, mit dem das Handy nahezu unherunterfallbar an der Hand befestigt wird.

Die entsprechende Lösung des Herstellers Speck heißt Grabtab und ist eine gut fünf mal acht Zentimeter große und knapp drei Millimeter dicke Platte aus Kunststoff, die hinten aufs Handy geklebt wird - am besten, ohne die Kamera(s) zu verdecken. In der Platte lässt sich von unten ein Streifen nach oben schieben, so dass eine Schlaufe entsteht. In die kann man relativ einfach einen Finger stecken. Das Handy wird dadurch recht gut an der Hand fixiert, die Wahrscheinlichkeit, dass es von hier aus zu Boden fällt, ist mit der Schlaufe jedenfalls deutlich geringer als ohne.

Man traut sich damit, auch mal die Hand zum Fotografieren aus dem Fenster zu halten, ohne befürchten zu müssen, dass einem das teure Smartphone entgleitet. Auch gut: Mit dem aufgeklebten Grabtab lassen sich dafür geeignete Smartphones trotzdem per Induktion drahtlos laden. Die Kunststoffplatte lässt die Energie sozusagen durch.

Die kleinen Klebeplättchen gibt es in vielen Designs von Weltraum bis Kätzchen für etwa zehn Euro. Es steht allerdings zu befürchten, dass man den Finger nicht immer in die Schlaufe steckt, gebrochenes Glas wird also nach wie vor zum Alltag von Smartphone-Besitzern gehören.

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Quelle:
SZ vom 19.06.2019
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