Süddeutsche Zeitung

Bitte bleiben:Das Au-pair

Von Hannah Wilhelm

Familienorganisation ist nichts für Angsthasen. Dienstreisen, Spätdienste, Wochenenddienste, das alles mal zwei und dann noch der Endgegner: Kinderkrankheiten. Spätestens mit dem zweiten Kind wird klar: Für den Notfall muss nicht nur eine Lösung her, sondern im besten Fall braucht man zwei oder drei. Mit Babysittern und Nachbarschafts-Omas ging alles eine Weile gut. Aber auch die können im seltensten Fall spontan morgens um acht, wenn das Kind die Nacht durchgefiebert hat und mit Sicherheit nicht in den Kindergarten kann.

Ein Freund erzählt von einem Au-pair, unglücklich in einer anderen Familie, ob das nicht was wäre? Sie kam und blieb. Olivia aus Australien. Mit ihr kamen viel und lautes Lachen und Hilfe - genau dann, wenn es eng wurde. Wenn ein Termin länger dauerte, der Flieger von der Dienstreise verspätet oder ein oder zwei Kinder krank waren. Nachfolgerin Sara kam in die Familie, als gerade alle mit Influenza und 40 Fieber darniederlagen. Sie war die Rettung. Sowieso. Die Kinder können mittlerweile auf Englisch, Italienisch und Ungarisch zählen und singen. Zum Oktoberfest kam Olivia, zu Weihnachten Sara. Denn Kinderbetreuung ist immer mehr als Dienstleistung, ist immer auch Liebe. Und die bleibt.

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Quelle:
SZ vom 31.12.2019
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