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Beihilfe untersucht:EU nimmt erstmals Sparkasse ins Visier

Zu viel Geld kassiert? Mit mehreren Hundert Millionen Euro ist die Sparkasse Köln/Bonn gestützt worden. Brüssel ist offenbar alarmiert - und prüft jetzt genauer nach.

Erstmals steht eine Sparkasse im Fokus der europäischen Wettbewerbshüter: Die EU will einem Zeitungsbericht zufolge die staatlichen Beihilfen der Sparkasse Köln/Bonn überprüfen. Im Visier stünde die Finanzspritze von 650 Millionen Euro, schreibt die Financial Times Deutschland.

Die Kommission wolle sicherstellen, dass die Kapitalzufuhr den Wettbewerb nicht verzerre und die Sparkasse ein tragfähiges Geschäftsmodell habe, heiße es im Umfeld der Behörde.

Strenge Auflagen möglich

Im Dezember hatten der Rheinische Sparkassenverband und die Städte Köln und Bonn das öffentlich-rechtliche Geldhaus gestützt.

Sollte Brüssel diese Hilfen beanstanden, drohen der Sparkasse strenge Auflagen - bislang verordneten die Wettbewerbshüter den gestützten Banken meist Sanierungspläne und eine Schrumpfkur.

Bislang hatte die EU-Kommission sich lediglich auf staatliche Beihilfen für die Spitzeninstitute der Sparkassen, etwa Landesbanken wie HSH Nordbank, WestLB und BayernLB sowie den Einstieg des Bundes bei der Commerzbank konzentriert. Vor sechs Jahren stieß sich die EU-Kommission allerdings bereits an dem in Deutschland geschützten Begriff "Sparkasse".

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