Süddeutsche Zeitung

Landesbank:Doppeltes Gehalt abgelehnt - Bayern LB tauscht Chef aus

Lesezeit: 1 min

Von Meike Schreiber, Frankfurt

Der Chef der zweitgrößten deutschen Landesbank Bayern LB, Johannes-Jörg Riegler, verlässt das Unternehmen. Rieglers Vertrag, der Ende Februar kommenden Jahres ausläuft, werde nicht verlängert, teilte das staatseigene Kreditinstitut am Mittwoch mit. Darauf habe man sich "im besten Einvernehmen" verständigt. Dem Vernehmen nach hatte er unter anderem eine Verdoppelung seines Gehaltes gefordert und damit bei den Eigentümern Unmut auf sich gezogen.

Der Bayern-LB-Chef informierte am Mittwochmorgen den Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen des Bayerischen Landtages über die Entscheidung.

Formal ist Riegler, der auch Präsident des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) ist, nichts vorzuwerfen. Die Bank steht nach der Staatsrettung in der Finanzkrise vergleichsweise gut da. Riegler hat es sich Insidern zufolge aber vor allem mit den Sparkassen verscherzt, die 25 Prozent an der Bayern LB halten (die Mehrheit der Anteile gehören dem Freistaat).

Insidern zufolge forderte Riegler eine Gehaltserhöhung von derzeit rund 750 000 auf rund 1,5 Millionen Euro, womit er den Unmut der Eigentümer auf sich zog. Die Trennung von Riegler könnte für die Bank dennoch teuer werden. Dem 54-Jährigen steht nach Ablauf seines Vertrags ein lebenslanges Ruhegeld von rund 60 Prozent seines letzten Gehalts zu. Nimmt er keinen neuen Job an, kostetet das die Bank bis zu seinem Ruhestand Millionen. Im Umfeld von Riegler geht man jedoch davon aus, dass er sich nach einer kurzen Auszeit bald eine neue Aufgabe suchen wird.

Rieglers Nachfolger soll dem Vernehmen nach sein bisheriger Stellvertreter Edgar Zoller werden. Bis zur offiziellen Entscheidung über einen Nachfolger soll Zoller bereits an die Spitze rücken. "Der Aufsichtsrat weiß die Bank in dieser Übergangszeit bei Edgar Zoller in sehr guten Händen", teilte die Bayern LB mit.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4249988
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.