Süddeutsche Zeitung

Baukonzern:Traditionskonzern Bilfinger verkauft seine profitable Bausparte

Der kriselnde Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger trennt sich vom profitabelsten Teil seines Geschäfts. Die Sparte Bau- und Gebäudedienstleistungen geht an den schwedischen Finanzinvestor EQT, teilte das Unternehmen mit. Der Wert des Verkaufs soll 1,2 Milliarden betragen. Bei Bilfinger verbleibe voraussichtlich ein Gewinn von 500 Millionen Euro.

Überlegungen, das Geschäftsfeld zu verkaufen, gibt es bei Bilfinger schon seit Jahresbeginn. "Die Entscheidung ist das Ergebnis einer intensiven Prüfung mehrerer Kaufangebote für das Segment", heißt es aus dem Konzern. Mit einem Anteil von 40 Prozent am Gesamtumsatz von 6,5 Milliarden Euro und einer operativen Rendite von 4,8 Prozent war das Geschäftsfeld Bau- und Dienstleistungen im vergangenen Jahr ein besonders erfolgreiches.

Der Verkauf dürfte nun endlich Geld in die Kasse des kriselnden Mannheimer Traditionskonzerns spülen. Das Unternehmen ringt seit Monaten um eine neue Strategie. Erst im vergangenen Monat verließ Vorstandschef Per H. Utnegaard das Unternehmen. Er hatte schon bei seinem Amtsantritt ein knappes Jahr zuvor schonungslose Kritik an der Struktur des Konzerns geübt. Sie sei "viel zu kompliziert".

Das neue Unternehmenskonzept, das eigentlich schon für Oktober geplant war, verzögerte sich allerdings immer weiter. Utnegaard signalisierte Ratlosigkeit und Zurückhaltung, Aktionäre verloren das Vertrauen, der Aktienkurs stürzte ab. Nun versucht das Unternehmen offenbar, eine neue Richtung einzuschlagen. Der Verkauf der Bau- und Dienstleistungssparte, so teilt das Unternehmen in Managersprech mit, eröffne "neue Perspektiven".

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