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Chemieindustrie:BASF baut um

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Der Konzern verselbständigt das Geschäft mit Agrarprodukten und Batteriematerial in eigenen Gesellschaften. Für den Betriebsrat eine Hiobsbotschaft.

Der Chemiekonzern BASF steht vor einem massiven Umbau. Das Geschäft mit Produkten für die Landwirtschaft (Agricultural Solutions) und Batteriematerial sollen aus der BASF SE herausgelöst und in rechtlich eigenständige Einheiten überführt werden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Ein Verkauf der Bereiche sei aber nicht Ziel dieser Maßnahmen und stehe nicht auf der Agenda, versicherte Vorstandschef Martin Brudermüller.

Die Geschäfte würden so mehr Raum erhalten, um den Bedürfnissen ihrer Kunden gerecht zu werden, erläuterten Brudermüller und Finanzchef Dirk Elvermann in gesonderten Konferenzen für Investoren und Journalisten. Das Coatings-Geschäft (Lacke und Beschichtungen) ist seit 2010 eigenständig.

Es handele sich nicht um eine Ausgliederung, insistierte Brudermüller. Es gebe keine Intentionen, diese Geschäfte zu verkaufen. "Wir stellen uns auf die Industrien ein, in denen diese Gesellschaften tätig sind." Der Schritt erfolge auch nicht überraschend, wie von der Gewerkschaft IG BCE in einer eigenen Mitteilung dargestellt, mit dem Betriebsrat werde seit Monaten darüber gesprochen.

Die Gewerkschaft IG BCE sprach von einer Hiobsbotschaft kurz vor Weihnachten für die Belegschaft. "Das Jahr endet für die Beschäftigten, wie es begonnen hat, mit schlechten Nachrichten, die die Kolleginnen und Kollegen verunsichern", erklärte Bezirksleiter Gunther Kollmuß. Die Gewerkschaft pocht auf einen verbrieften Verkaufsverzicht, die neuen Einheiten müssten Teil des BASF-Verbunds bleiben. "Wenn etwas separiert wird, klingt das für die Menschen nach Verkauf. Das zeigt die Erfahrung", sagte Betriebsratschef Sinischa Horvat der Nachrichtenagentur Reuters. "Aber uns wurde vom Management zugesichert, es gehe bei den Maßnahmen nur darum, verschiedene Bereiche schlagkräftiger aufzustellen. BASF soll ein integriertes Unternehmen bleiben, dafür muss das Unternehmen Vertrauen aufbauen."

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SZ/Reuters
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