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Autohersteller in Not:Mach mal Pause bei General Motors

Zwangspause beim Pleitekandidaten: General Motors hält in gut einem Dutzend Werken die Bänder an und schickt mehr als 26.000 Arbeiter nach Hause.

Bis Ende Mai muss die schwer angeschlagene Opel-Mutter General Motors (GM) der US-Regierung ein tragfähiges Zukunftskonzept vorlegen. Wie die Zukunft im schlimmsten Fall aussehen könnte, erleben jetzt schon mehr als 26.000 GM-Mitarbeiter - sie müssen die nächste Zeit daheim bleiben. Die Werke werden für jeweils mehrere Wochen einfach dicht gemacht. GM will damit die Produktion in den kommenden drei Monaten drastisch herunterfahren, wie der Konzern mitteilte. Die Begründung: zu hohe Pkw- und Lkw-Lagerbestände

In den USA und Kanada sollen dann in 13 Fabriken die Produktionsbänder ruhen. Dadurch werden im zweiten und dritten Quartal etwa 190.000 Fahrzeuge weniger gebaut.

Analysten warnten bereits, dass der GM-Umsatz unter der Produktionskürzung leiden werde. Die finanzielle Situation dürfte sich weiter verschärfen.

Gravierender Einschnitt

Der Produktionsstopp ist einer der größten Einschnitte unter den großen US-Autokonzernen in der seit längerem andauernden Krise, die die Branche an den Rand des Zusammenbruchs gebracht hat.

GM wird seit Monaten mit Milliardenhilfen der Regierung über Wasser gehalten, seit Anfang des Jahres kassierte der Konzern 13,4 Milliarden Dollar staatliche Nothilfen.

Die Regierung hat dem Konzern eine Frist zum 1. Juni gesetzt, um seine Schulden abzubauen, Kosten zu verringern und eine Umstrukturierung einzuleiten. Andernfalls müsste GM nach Angaben von Vorstandschef Fritz Henderson ein Insolvenzverfahren einleiten.

GM-Aktien gingen am Donnerstag als Tagesverlierer aus den Handel - sie fielen um 4,14 Prozent auf 1,62 Dollar.

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