Süddeutsche Zeitung

Arbeitskampf bei ThyssenKrupp:Verletzte bei Demonstration in Rom

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Italienische ThyssenKrupp-Beschäftigte demonstrieren in Rom

Bei einer Demonstration von etwa 600 Mitarbeitern des italienischen ThyssenKrupp-Edelstahlwerks AST sind in Rom mehrere Teilnehmer verletzt worden. Nach einer Protestkundgebung vor der deutschen Botschaft mit etwa 600 Teilnehmern war es am Mittwoch zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Während die Metallgewerkschaft Fiom von vier Verletzten sprach, waren es der Polizei zufolge drei.

Der Protest richtet sich gegen Streichungspläne des Essener Konzerns, die den Abbau von etwa 550 der derzeit 2600 Arbeitsplätze in dem Werk vorsehen. Dazu waren die Beschäftigten von Terni in Umbrien in die italienische Hauptstadt gekommen, um vor der deutschen Botschaft zu demonstrieren. Eine Delegation der Beschäftigten hatte auch einen Vertreter der Botschaft getroffen und die Gründe des Protests erläutert, wie die deutsche Vertretung mitteilte.

Gewaltsame Zusammenstöße mit der Polizei

Im Anschluss zogen die Demonstranten weiter und es kam zu den Auseinandersetzungen mit der Polizei.Teilnehmer hätten versucht, den nahe gelegenen Hauptbahnhof Termini zu erreichen und ihn zu besetzen. Daraufhin seien die Einsatzkräfte eingeschritten, teilte die römische Polizei in Rom mit. Beamte seien von Flaschen und Steinen getroffen worden.

Gewerkschaftsvertreter kritisierten das Vorgehen der Ordnungshüter scharf. Der am Protestzug teilnehmende Fiom-Chef Maurizio Landini warf der Polizei nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa vor, grundlos auf die Teilnehmer losgegangen zu sein. Auch er habe Schläge abbekommen. Andere Gewerkschafter bekundeten ihre Solidarität mit den Demonstranten und forderten von der Regierung Aufklärung.

Der Essener Konzern hatte im Juli ein Sparprogramm für das Stahlwerk in Umbrien angekündigt. Dem sollen etwa 550 der derzeit 2600 Stellen zum Opfer fallen. Die italienischen Gewerkschaften hatten Widerstand angekündigt. Das Unternehmen wollte die Demonstration am Mittwoch nicht kommentieren.

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SZ.de/dpa/Reuters/fie
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