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Aktienmärkte:Trübe Stimmung

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Der Dax kommt am letzten Handelstag der Woche nicht aus der Verlustzone. Die Anleger treibt die Frage um, wie die künftige Geldpolitik der großen Notenbanken aussehen wird. Aber auch durchwachsene Bilanzzahlen lähmen die Börse.

Zum Abschluss einer mit Bilanzzahlen vollgepackten Woche haben sich Europas Anleger zurückgehalten. Gemischt ausgefallene Quartalsergebnisse und Spekulationen auf ein Ende der lockeren Geldpolitik trübten die Stimmung am Freitag. Der deutsche Leitindex Dax verlor 0,2 Prozent auf 10 696 Punkte und kam im Wochenvergleich quasi nicht vom Fleck.

Auf Unternehmensseite lieferte Linde einen Lichtblick. Der Gase-Konzern schnitt im dritten Quartal besser als erwartet ab. Zudem soll der Sparkurs deutlich verschärft werden. Die Linde-Aktien waren mit einem Anstieg um 3,2 Prozent der mit Abstand größte Dax-Gewinner.

Dem Anlagenbauer Gea Group machten eine schwache Auslastung in einigen Geschäftsbereichen und höhere Kosten zu schaffen. Der Gewinn stürzte im dritten Quartal ab. Die Anteilsscheine von Gea verloren am Ende des M-Dax 3,5 Prozent. Wenig Begeisterung herrschte auch über das Kaufinteresse von Compu-Group am belgischen Grafik- und Druckspezialisten Agfa-Gevaert. Die Übernahme mache zwar strategisch Sinn, die Gefahr bestehe aber, dass sich der Medizinsoftware-Entwickler damit übernehme, sagte ein Aktienhändler. Die Aktien fielen im Tec-Dax um 3,6 Prozent während Agfa-Titel an der Börse in Brüssel um 3,7 Prozent anzogen.

An der Wall Street ging der Dow Jones fast unverändert bei 18 161 Punkten aus dem Handel. Durchwachsene Wirtschaftsdaten gaben keine klare Richtung vor. Zwar wuchs die US-Wirtschaft im dritten Quartal um 2,9 Prozent und damit mehr als erwartet. Andererseits trübte sich das Vertrauen der Verbraucher stärker ein als prognostiziert. Von den einzelnen Unternehmen kamen überwiegend enttäuschende Nachrichten: So verdiente der Online-Händler Amazon weniger als erwartet und gab einen zurückhaltenden Ausblick für vierte Quartal. Die Aktien verloren mehr als fünf Prozent. Titel des Pharmahändler McKesson stürzten um 23 Prozent ab und belasteten den gesamten Sektor. Die Firma bekommt einen verstärkten Margendruck zu spüren. Amgen fielen um zehn Prozent, nachdem im abgelaufenen Quartal die Umsätze mit einem wichtigen Rheuma-Mittel stagnierten. Merck & Co waren mit einem Abschlag von vier Prozent der größte Verlierer im Dow Jones. Dagegen zogen die Titel der Google-Mutter Alphabet um 0,3 Prozent an. Der Internetkonzern konnte erneut bei Umsatz und Gewinn deutlich zulegen.

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SZ vom 29.10.2016 / cikr, Reuters
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