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Aktienmärkte:Handelskonflikt bremst den Dax aus

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Die Einigung im Asylstreit hat noch für Erleichterung unter den Anlegern gesorgt. Nun treten Sorgen über den Handelsstreit in den Vordergrund.

Wegen des eskalierenden Handelsstreits zwischen den USA und China haben sich viele Anleger am deutschen Aktienmarkt zurückgehalten. Der Dax schloss um 0,3 Prozent tiefer bei 12 318 Punkten. Am Dienstag hatte die Einigung der Unionsparteien im Asylstreit die Anleger noch ermutigt. Das Thema sei aber noch nicht vom Tisch, betonten Experten der Helaba. Koalitionspartner SPD sowie die österreichische Regierung hatten Bedenken gegen die Pläne geäußert.

Überschattet wurde der Aktienhandel von dem Showdown im Zollstreit zwischen den USA und China am Freitag. Dann sollen die von US-Präsident Donald Trump angedrohten US-Zölle auf chinesische Waren im Wert von 34 Milliarden Dollar in Kraft treten. China will vom selben Tag an ebenfalls Zölle auf US-Güter im selben Volumen erheben.

Aus den USA kamen sonst keine Impulse, da die dortigen Börsen wegen eines Feiertages geschlossen waren.

Im Dax waren die Aktien der Energieversorger bei Anlegern gefragt. Eon-Titel legten an der Dax-Spitze um 2,3 Prozent zu, RWE-Papiere gewannen 1,8 Prozent hinzu. Die Aktien des Halbleiterkonzerns Infineon gehörten mit einem Minus von 1,9 Prozent hingegen zu den größten Dax-Verlierern. Dass der US-Chiphersteller Micron Technology laut einem Konkurrenten viele seiner Produkte vorerst nicht mehr nach China verkaufen darf, sorge auch hierzulande für eine negative Branchenstimmung, erklärte ein Händler. China ist der größte Markt für Halbleiter. Aktien von Thyssenkrupp gewannen 0,5 Prozent. Konzernchef Heinrich Hiesinger bekräftigte, nach der Abspaltung des Stahlgeschäfts den Mischkonzern weiter umzubauen. Zudem empfahl die Schweizer Großbank UBS die Titel zum Kauf. Beim Sportartikelhersteller Puma mussten die Anleger einen Kursrückgang von 2,1 Prozent verkraften, was einen der hinteren Plätze im M-Dax bedeutete. Die Herzogenauracher sind Sponsor der Schweizer Fußball-Nationalmannschaft, die am Dienstagabend im Achtelfinale der laufenden Weltmeisterschaft ausgeschieden war. Aktien des Konkurrenten Adidas gaben 1,5 Prozent nach. Ein negativer Analystenkommentar brachte dem Ticket-Vermarkters CTS Eventim ein Minus von gut sechs Prozent ein.

Der Motorenbauer Deutz steigt aus einem chinesischen Joint-Venture, dem Gemeinschaftsunternehmen "Deutz Dalian", vollständig aus. Im S-Dax gaben Deutz-Papiere um 1,8 Prozent nach.

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SZ vom 05.07.2018 / rih, Reuters, dpa
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