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Aktienmärkte:Dax kommt nicht vom Fleck

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Am letzten Handelstag der Woche halten sich die Anleger angesichts diverser Unsicherheiten zurück. Dramatische Kursverluste erleidet die Aktie des Motorenbauers Deutz.

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich zum Wochenausklang mit ihren Engagements zurückgehalten. Der deutsche Leitindex Dax lag zum Handelsschluss am Freitag kaum verändert bei 12 389 Punkten. Über die Woche gewann er ein halbes Prozent hinzu.

Unsicherheiten mit Blick auf eine mögliche Straffung der Geldpolitik, Spannungen mit Nordkorea, ein schwacher Ölpreis und steigende Anleiherenditen seien nur ein paar Gründe, weshalb sich die Investoren auf dem Rückzug befänden, sagte Analyst Christian Schmidt von der Helaba.

Bei den Einzelwerten taten sich im S-Dax, dem Index der kleineren Werte, die Titel des Motorenbauers Deutz hervor. Sie brachen zeitweise um 13,5 Prozent ein, nachdem der schwedische Lkw-Hersteller Volvo über Nacht seinen kompletten 25-Prozent-Anteil auf den Markt geworfen hat. Im M-Dax sorgte der Bieterwettbewerb um den Arzneimittelhersteller Stada weiter für Aufmerksamkeit. Insidern zufolge kaufte sich der aktivistische Hedgefonds Elliott bei dem Arzneimittelhersteller ein, bei dem kürzlich eine Übernahme durch die Finanzinvestoren Bain und Cinven gescheitert ist. Stada-Aktien verteuerten sich um 2,6 Prozent.

Schlusslicht im Dax waren die Aktien von Pro Sieben Sat 1, die 2,1 Prozent verloren. Nachdem am Donnerstag bereits eine skeptische Studie der US-Bank JPMorgan für Wirbel gesorgt hatte, äußerte sich nun auch die französische Investmentbank Exane BNP Paribas vorsichtig zu den Papiere des Medienkonzerns. Dagegen waren die Aktien von RWE und Eon mit Aufschlägen von mehr als zwei Prozent die klaren Favoriten im Dax. Händler führten das Kursplus auf Fusionsphantasien in der gesamten europäischen Energieversorger-Branche zurück.

An der Börse in Paris standen Carrefour mit einem Kursverlust von knapp fünf Prozent im Fokus. Anleger sorgten sich davor, dass der Einzelhandelskonzern seine Prognosen für 2017 nicht erfüllen kann.

An der Wall Street verzeichnete der Dow Jones nach der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichtes leichte Gewinne. Überschwängliche Kauflaune wollte unter den Anlegern allerdings nicht aufkommen. Die Daten fielen gemischt aus, positiv überraschte allerdings der starke Stellenaufbau. Die Löhne und Gehälter waren im Juni dagegen schwächer als erwartet gestiegen. Die US-Notenbank Fed dürfte daher bei weiteren Leitzinsanhebungen vorsichtiger agieren.

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SZ vom 08.07.2017 / cikr, Reuters, dpa
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