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Aktienmärkte:Apple sorgt für Verdruss

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Die gesenkte Umsatzprognose des iPhone-Konzerns Apple schürt an den Aktienmärkten am Donnerstag Sorgen über einen Abschwung der weltweiten Konjunktur.

Die Furcht der Anleger vor einer weltweiten Konjunktureintrübung hat die Börsen in Europa auch am zweiten Handelstag des neues Jahres fest im Griff. "Nervosität und Unsicherheit halten auch 2019 an", sagte Analyst Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel. Die Senkung der Umsatzprognose des iPhone-Herstellers Apple habe die Sorgen noch verstärkt. Der Dax schloss am Donnerstag 1,6 Prozent tiefer bei 10 417 Punkten. Apple zufolge blieb der Umsatz im abgelaufenen Quartal mehrere Milliarden Dollar unter dem gesteckten Ziel. Grund hierfür sei der enttäuschende iPhone-Absatz in China. Dies passe in das Bild einer Konjunkturabschwächung in der Volksrepublik, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi-Trader. Apple-Aktien brachen in New York um zehn Prozent ein.

Die schlechten Nachrichten aus dem Silicon Valley belasteten auch hierzulande verschiedene Branchenwerte. So verloren die Titel des Halbleiterherstellers und Apple-Zulieferers Dialog Semiconductor als Schlusslicht im S-Dax 9,7 Prozent an Wert. Die Papiere des Chipindustrieausrüsters Aixtron gaben um mehr als zehn Prozent nach. Im Dax zählten die Aktien des Chipproduzenten Infineon mit minus 4,7 Prozent zu den größten Verlierern.

Verkauft wurden auch Titel der Luxusgüter-Hersteller, die stark vom China-Geschäft abhängen. Aktien von Firmen wie Burberry, Moncler, LVMH und der Gucci-Mutter Kering fielen bis zu sechs Prozent. Gegen den Trend legten die Anteile von Zalando um 4,4 Prozent zu. Laut Handelsblatt könnte der chinesische Amazon-Rivale Alibaba den größten europäischen Online-Modehändler übernehmen. "Die Spekulation um Zalando ist nicht ganz neu, aber durch diese Nachricht hat sie neue Nahrung erhalten", sagte ein Händler. Die verfehlten Umsatzziele von Apple schickten die Kurse an der Wall Street auf Talfahrt. Der Dow Jones beendete den Handel mit einem Abschlag von 2,8 Prozent. Neue Konjunkturdaten verstärkten zudem die Sorgen der Anleger um die Wirtschaft. So hat die US-Industrie im Dezember unerwartet deutlich an Schwung verloren. Der Einkaufsmanager-Index fiel auf 54,1 Punkte von 59,3 im Vormonat, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte. Derart stark war das Barometer seit Oktober 2008 nicht mehr eingebrochen.

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SZ vom 04.01.2019 / amon, Reuters, dpa
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