Süddeutsche Zeitung

Aktien:Zinsspekulationen stützen Dax

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Hoffnungen auf Zinssenkungen der großen Notenbanken lassen Anleger bei Aktien zugreifen. In Paris brechen Aktien der Fluggessellschaft Air France-KLM ein.

Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag an seine Gewinne aus der vergangenen Woche angeknüpft. Anleger setzen zunehmend wieder auf die Notenbanken. Der Dax schloss um 0,3 Prozent höher bei 12 226 Punkten. Experten rechnen fest damit, dass die Europäische Zentralbank am Donnerstag den Zins für Einlagen bei der Notenbank senkt und die Wiederaufnahme ihrer Wertpapierkäufe ankündigt. David Lafferty, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters Natixis, warnte aber vor überzogenen Erwartungen. "Niedrigere Zinsen werden nicht dazu führen, dass besorgte Verbraucher oder vorsichtige Firmenchefs Kredite aufnehmen, wenn sie glauben, dass sich die Wirtschaft auf dem Kurs zu Nullwachstum - oder schlimmer noch - einer Rezession befindet." Für die kommende Woche erwarten Börsianer eine weitere Zinssenkung der US-Notenbank Fed. Die Aktien von Thyssenkrupp, die wegen Spekulationen auf einen raschen Verkauf der Aufzugssparte bereits in den vergangenen Tagen 15 Prozent zugelegt hatten, erholten sich von ihrem Tagestief und schlossen ein Prozent höher. Einem Medienbericht zufolge will Thyssenkrupp nun eine Minderheit an seiner profitablen Aufzugssparte abgeben. Die Aktien des Automobilzulieferers Continental lagen mit einem Plus von 3,6 Prozent an der Dax-Spitze. Firmen-Chef Elmar Degenhart schließt im Kampf gegen den Abschwung betriebsbedingte Kündigungen nicht aus und will einzelne Bereiche überprüfen. Die in keinem Index verzeichneten Aktien von LPKF Laser sprangen um 10,1 Prozent nach oben. Der Spezialmaschinenbauer hob seine Geschäftsziele an.

In London verloren die Aktien der Airlinegruppe IAG 1,5 Prozent. Der Mutterkonzern von British Airways leidet unter einem Pilotenstreik bei der britischen Fluggesellschaft. Die Titel von Air France-KLM verloren in Paris knapp zehn Prozent. Einem Medienbericht zufolge hat die französisch-niederländische Fluggesellschaft ein Angebot zur Rettung des insolventen Konkurrenten Aigle Azur vorgelegt. Die französische Regierung werde sicher darauf drängen, dass Air France Aigle Azur unter die Arme greift, sagte ein Börsianer. Der Staat ist der größte Aktionär von Air France.

Die Börsen an der Wall Street behaupteten sich. Der Dow Jones schloss 0,1 Prozent höher bei 26 836 Punkten.

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SZ vom 10.09.2019 / rih, Reuters, dpa
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