Süddeutsche Zeitung

Aktien:Verluste zum Wochenschluss

Lesezeit: 1 min

Die Negativschlagzeilen rund um die Coronavirus-Pandemie verschrecken Anleger weltweit. Nach den kräftigen Kursgewinnen der vergangenen Tage machen die meisten am Freitag Kasse.

Vor dem Wochenende sind die Anleger am deutschen Aktienmarkt nach der jüngsten Erholung vom Corona-Crash wieder vorsichtiger geworden. Die 10 000-Punkte-Marke, die der Dax am Vortag noch überwunden hatte, rückte am Freitag wieder in die Ferne. Der deutsche Leitindex beendete die Börsensitzung 3,7 Prozent tiefer bei 9633 Punkten. Die Marktteilnehmer seien weiter sehr nervös, sagte Experte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. In den USA befinde sich die Coronavirus-Pandemie noch in der Beschleunigungsphase und führe zu hohen Infektionszahlen. Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners merkte zudem an, dass es neue Nachrichten zu Hilfspaketen der Regierungen und Notenbanken nun erst einmal nicht geben werde und diese Gemengelage könnte dem einen oder anderen Börsianer doch aufs Gemüt schlagen.

Die Profiteure der Virus-Krise hatten am letzten Handelstag der Woche wieder die Nase vorn. So gewannen im S-Dax die Anteile von Drägerwerk mehr als sechs Prozent an Wert. Die Lübecker stellen Beatmungsgeräte und Schutzausrüstung her. Hier sieht das Unternehmen eine weltweit deutlich gesteigerte Nachfrage. Die Aktien von Teamviewer, dem Anbieter von Fernwartungs- und Homeoffice-Lösungen zählten mit einem Plus von 17 Prozent zu den wenigen Gewinnern im M-Dax. Verkauft wurden vor allem Finanzwerte, der europäische Sektorindex fiel um gut fünf Prozent. Nach massiven Druck der Aufseher rief der Europäische Bankenverband seine Mitglieder wegen der Corona-Krise zum Verzicht auf Gewinnausschüttungen für 2020 auf. Titel der Deutschen Bank fielen im Dax um sieben Prozent, die der Commerzbank im M-Dax um 5, 9 Prozent. Deutliche Verluste gab es auch bei europäischen Fluggesellschaften. Die Lufthansa meldete für rund 31 000 Mitarbeiter Kurzarbeit an, die Aktie verlor 6,8 Prozent. An der Londoner Börse sorgte die Coronavirus-Erkrankung des britischen Premierministers Boris Johnson für Verunsicherung. Der FTSE-100-Index fiel um 5,6 Prozent. Nach der stärksten Rally seit den 1930er Jahren nutzen einige US-Anleger die Gelegenheit zu Gewinnmitnahmen. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq-Composite und S&P-500 gaben um bis zu vier Prozent nach.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4859219
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 28.03.2020 / amon, Reuters, dpa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.