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Aktien:Dax unter Druck

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Aus Furcht vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft ziehen sich Anleger aus europäischen Aktienwerten zurück. Im Fokus der Investoren standen Aktien der Luftfahrtbranche nach einem deutlichen Kursverlust bei Ryanair.

Alarmierend schwache Wirtschaftsdaten aus China haben die Konjunktursorgen der Anleger zum Wochenanfang befeuert. Der Dax gab am Montag um ein halbes Prozent auf 13 964 Punkte nach. Bei dem wichtigen Handelspartner schlagen die wirtschaftlichen Folgen der seit Wochen bestehenden Corona-Lockdowns immer stärker durch. Sorgen bereitete den Investoren etwa ein Einbruch bei Immobilienverkäufen, die sich im April fast halbierten. Der Einzelhandelsumsatz brach in der Volksrepublik um elf Prozent ein, auch die chinesische Industrie drosselte ihre Produktion.

Unternehmensseitig sah die Agenda zu Wochenbeginn übersichtlich aus. Mit der Vodafone-Funkturmgesellschaft Vantage Towers und dem IT-Dienstleister Adesso legten Unternehmen aus der zweiten Reihe endgültige Geschäftszahlen vor. Vantage konnte die Anleger nicht überzeugen: Mit einem Kursrückgang von mehr als vier Prozent setzten die Aktien den jüngsten Abwärtstrend fort und waren M-Dax-Schlusslicht. Adesso berichtete über ein gutes erstes Quartal, blieb aber wegen einer möglichen Eintrübung des wirtschaftlichen Umfelds bei seiner Jahresprognose. Die Anleger zeigten sich dennoch zufrieden: Die im Nebenwerte-Index S-Dax gelisteten Papiere verteuerten sich um 4,2 Prozent. Zu den größten Verlierern gehörte zum Wochenauftakt der Reise- und Freizeitsektor mit einem Minus von 0,6 Prozent. Nach einem verhaltenem Geschäftsausblick verloren Ryanair-Aktien in Dublin in der Spitze 6,6 Prozent. Vorsicht sei mit Blick auf den Winter geboten wegen des erwarteten Wirtschaftsabschwungs, meinte Konzernchef Michael O'Leary. Hierzulande verloren Lufthansa-Aktien drei Prozent an Wert.

Ansonsten standen Analystenkommentare im Fokus. Sartorius-Titel zählten mit einem Plus von zwei Prozent zu den Dax-Spitzenreitern, nachdem die Schweizer Bank UBS sie hochgestuft hatte. Neue Kaufempfehlungen der HSBC und der Privatbank Berenberg bescherten auch dem Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec sowie dem auf Software für die Finanzbranche spezialisierten Anbieter GFT Technologies Kursgewinne von 2,6 beziehungsweise 2,7 Prozent.

Die Börsen an der Wall Street fanden zu Wochenbeginn keine klare Richtung. Der Dow Jones beendete den Handel am Montag nur geringfügig höher bei 32 224 Punkten.

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SZ vom 17.05.2022 / amon, Reuters, dpa
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