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Aktien:Dax und Dow Jones brechen ein

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Die Furcht vor den Folgen des Coronavirus drückt die Kurse an den Aktienmärkten weltweit immer weiter nach unten. Besonders betroffen sind Titel aus der Reisebranche.

Aus Furcht vor einem Einbruch der Weltwirtschaft durch die Ausbreitung des Coronavirus rund um den Globus fliehen Anleger aus den Aktienmärkten. Der Dax büßte bis zum Handelsende 3,2 Prozent auf 12 367 Punkte ein und fiel auf den niedrigsten Stand seit Mitte Oktober. Die Verluste des Dax seit Donnerstag vergangener Woche summieren sich mittlerweile auf mehr als zehn Prozent. "Die Stimmung ist trübe und ein Ende des Tunnels ist nicht in Sicht", sagte Analyst Tamas Varga vom Brokerhaus PVM. Es scheine nur eine Frage der Zeit, wann die Weltgesundheitsorganisation WHO die Coronavirus-Epidemie zu einer Pandemie erklären wird.

Der Virusausbruch macht insbesondere der Reisebranche zu schaffen. Der entsprechende europäische Index verlor 5,7 Prozent. Die Ausbreitung des Virus sorgt bei Fluglinien für spürbare Ausfälle. Mit einem Minus von sechs Prozent zählten die Aktien der Lufthansa zu den größten Verlierern im Dax. In Paris verloren Air-France-KLM-Papiere 7,2 Prozent. Die Aktien der British Airways-Mutter IAG sackten in London ebenfalls um knapp acht Prozent ab. Auch die Kreuzfahrtbranche verspürt Gegenwind, weil einige Schiffe zuletzt unter Quarantäne lagen. Die Papiere des Reiseveranstalters Tui verloren acht Prozent. Aktien von Bayer gaben um 4,2 Prozent ab. Die Gewinnprognose des Pharma- und Agrarchemiekonzerns für 2020 liegt etwas unter dem Analystenkonsens und berücksichtigt noch keine Folgen der Epidemie.

Mit einem Minus von 6,3 Prozent waren die Aktien des Batterieherstellers Varta einer der schwächsten M-Dax-Werte . Einen unmittelbaren Auslöser für den Ausverkauf könne er nicht erkennen, sagt ein Börsianer. Unter den wenigen Gewinnern am deutschen Aktienmarkt legten Dürr-Aktien um 4,8 Prozent zu. Ein Analyst lobte die überraschend hohe Profitabilität 2019. Papiere von Qiagen stiegen um 2,1 Prozent. Der Diagnostikspezialist beginnt mit der Auslieferung Coronavirus-Testkits.

Aus Furcht vor einem Konjunkturknick und fallenden Firmengewinnen flohen die Anleger aus dem US-Aktienmarkt. Der Dow Jones sackte um 4,2 Prozent auf 25 766 Zähler ab. Nach Apple kappte mit Microsoft das zweite US-Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als einer Billion Dollar seine Ziele. Microsoft-Aktien rutschten um mehr als sieben Prozent nach unten.

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SZ vom 28.02.2020 / Rih, Reuters, dpa
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