Süddeutsche Zeitung

Aktien:Dax steigt weiter

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Es geht wieder nach oben beim Dax. Mit den steigenden Kursen an der Wall Street am Nachmittag kann sich der deutsche Leitindex deutlich erholen. US-Notenbankchef Powell sieht weiteren Spielraum in der Zinspolitik.

Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag seine jüngsten Gewinne weiter ausgebaut. Nach anfänglichen Verlusten von zeitweise mehr als drei Prozent drehte der Dax im Handelsverlauf ins Plus und schloss 1,3 Prozent höher bei 10 001 Punkten. Am Nachmittag sorgten dann kräftig steigende Kurse in den USA für bessere Stimmung bei den Anlegern in Frankfurt.

Defensive Werte waren unter den besten Aktien im Dax. So rückten die Anteile des Medizinkonzerns Fresenius um 2,6 Prozent vor, die von FMC gewannen 2,8 Prozent. Fresenius-Chef Stephan Sturm sieht trotz der zugespitzten Coronakrise keinen Grund für eine Korrektur der Prognose. Die Titel von Heidelberg-Cement verteuerten sich um knapp acht Prozent. Zu den Verlierern zählten die Anteile des Automobilherstellers Daimler mit einem Minus von 0,6 Prozent und Volkswagen mit minus einem Prozent. Immer mehr Autobauer und ihre Lieferanten schicken ihre Belegschaften wegen des Nachfrageeinbruchs und gesundheitlicher Risiken in Kurzarbeit.

Außerdem kamen beibehaltene Prognosen in der Krise gut an. Jüngstes Beispiel ist der Solarkonzern SMA Solar, dessen Anteile sich im S-Dax, dem Index der kleineren Werte, um fast 17 Prozent verteuerten. Das Virus habe bisher nur geringe negative Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf, hieß es vom Konzern.

Trotz des Rekord-Jobabbaus in den USA blieb ein Ausverkauf an den US-Börsen aus. Die Stabilisierung des Marktes deute darauf hin, dass Anleger ein zusätzliches Konjunkturpaket der Regierung erwarten, sagte Quincy Krosby, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters Prudential Financial. US-Notenbankpräsident Jerome Powell äußerte zudem die Ansicht, die US-Wirtschaft könnte nach Einschätzung infolge der Virus-Krise bereits im wirtschaftlichen Abschwung stecken. Zugleich äußerte der Fed-Chef die Hoffnung, dass die weltgrößte Volkswirtschaft im späteren Jahresverlauf wieder wachse. Zuvor müsse jedoch die Virus-Krise unter Kontrolle gebracht werden. Er stellte zudem heraus, dass die Fed trotz massiver Lockerungsschritte infolge der Krise noch über Mittel zur Krisenbekämpfung verfüge und dass der Notenbank "die Munition" nicht ausgehen werde. Der Dow Jones verbesserte sich daraufhin bis zum Handelsende um 6,4 Prozent.

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SZ vom 27.03.2020 / amon, Reuters, dpa
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