Süddeutsche Zeitung

Aktien:Dax scheut vor Rekordhoch zurück

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Viele Anleger gehen vor der Unterzeichnung des Handelsabkommens zwischen den USA und China kein Risiko ein. Anfängliche Gewinne gibt der deutsche Leitindex wieder ab.

Europas Anleger haben sich vor der für Mittwoch erwarteten Unterzeichnung der ersten Phase eines Handelsabkommens zwischen den USA und China zurückgehalten. Der Dax konnte am Montag sein bisheriges Rekordhoch bei knapp 13 600 Punkten nicht überwinden und schloss 0,2 Prozent schwächer bei 13 452 Punkten. Die Stimmung an den Aktienmärkten sei weiterhin gut, sagte Milan Cutkovic, Marktanalyst beim Brokerhaus Axi-Trader. Zwar seien im Handelskonflikt zwischen den beiden weltweit führenden Volkswirtschaften weiterhin mehrere Streitpunkte offen. "Dennoch signalisiert ein solcher Schritt, dass beide Seiten an einer baldigen Lösung des lange andauernden Handelsstreits interessiert sind."

Unter den Dax-Werten setzten sich die Aktien des Bezahldienstes Wirecard mit einem Plus von 2,4 Prozent an die Indexspitze. Die Anleger reagierten positiv auf einen Wechsel an der Spitze des Kontrollgremiums. Aufsichtsratschef Wulf Matthias hat sein Amt mit sofortiger Wirkung abgegeben. Der bisherige Leiter des Prüfungsausschusses, Thomas Eichelmann, leitet nun das Gremium. Aktien der Deutschen Lufthansa verloren hingegen zwei Prozent. Der Luftfahrtkonzern rechnet mit weiter steigenden Kosten für Flugbenzin.

Am M-Dax-Ende weiteten die Papiere des Batterieherstellers Varta ihre jüngsten Verluste massiv um 14 Prozent aus. Wie bereits in der Vorwoche belasteten Befürchtungen vor zunehmender Konkurrenz aus China den Kurs. Zu Thyssenkrupp und Salzgitter kursierten erneut Medienberichte über eine Zusammenlegung der Stahlaktivitäten beider Unternehmen. Die Anteile von Thyssenkrupp waren mit einem Aufschlag von 2,2 Prozent der Top-Favorit im Dax, während die Aktien von Salzgitter mit plus zwei Prozent im S-Dax zu den größten Gewinnern zählten. An der Wall Street zog der Dow Jones bis zum Handelsende um 0,3 Prozent an. Für Gesprächsstoff sorgte hier die anstehende Berichtssaison. Den Auftakt machen ab diesem Dienstag die großen Banken JP Morgan, Morgan Stanley, Goldman Sachs und Wells Fargo. Bei den Einzelwerten stach die Aktie des Elektroautobauers Tesla heraus, die sich um fast zehn Prozent auf 524 Dollar verteuerte und mit erstmals mehr als 500 Dollar kostete. Tesla profitierte davon, dass die chinesische Regierung in diesem Jahr Elektroautos weiterhin fördern will.

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SZ vom 14.01.2020 / rih, Reuters, dpa
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